Tag 5: Verzenica Schlucht bei Baska


Rundweg, 9,3 km und 366 Höhenmeter

Markierung: rot und gelb

Achtung: Trittsicherheit notwendig und kleine Kletterpassagen vorhanden

 

Mehr Details zur Tour im Link am Ende des Berichts. 


18.05.2022

 

Nachdem wir gestern an unserem Stellplatz direkt am Meer in Stara Baska mehr oder weniger nur gechillt haben, steht heute wieder eine Wanderung auf dem Programm. Wir wollen in die Vrzenica Schlucht und haben schon im Vorfeld gelesen, dass sie sehr anspruchsvoll sein soll. Kletterpassagen soll es einige geben - schau ma mal, ob wir das schaffen. 

Um 7.30 Uhr stehen wir auf und nach dem Frühstück geht es auch schon los. Luftlinie zum Start der Wanderung wären es nur gut 5 km, aber hier gibt es keine direkte Straße nach Baska. Also fahren wir von Stara Baska zurück nach Punat und dann geht es über einen Bergkamm und etliche Serpentinen hinab nach Baska. Nach fast 30 km und 45 Minuten sind wir auch schon da. Eine tolle Fahrt mit echt coolen und engen Straße. In Baska suchen wir uns dann in der Nähe des Hafens einen Parkplatz. Da wir noch in der Vorsaison sind, ist das recht einfach :-) - es ist noch nicht viel los hier. Wir parken in der Ul. Stjepana Radica in Baska und zahlen knapp 10 EUR für den Platz. Es ist bereits 10.15 Uhr als wir dann "wanderfertig" sind :-). 

Vom Parkplatz gehen wir hinab in Richtung Hafen und biegen dort am Hotel Forza nach links ab. Man kann nun entweder am Pier oder in der "Shoppingstraße" dahinter entlang wandern. Wir wechseln immer wieder mal die beiden direkt nebeneinander liegenden Straßen. Nach 700 Metern entlang des Hafens heißt es aufpassen. Eine rote Markierung weist uns nach rechts und es geht über die Straße "Ribarska" nach oben.

Am Ende der Straße "Ribarska" führt uns eine Treppe hinauf zu einer Straße, die wir queren und nun auf einem kleinen Weg weiter nach oben steigen. Von hier haben wir eine tolle Sicht hinab auf den Hafen von Baska. Oben treffen wir auf eine Straße, der wir nun nach rechts folgen. Nach guten 200 Metern erreichen wir den Eingang eines Campingplatzes. 

Vorm Eingang des Campingplatz biegen wir nach links ab und folgen einem Pfad. Dieser bringt uns nun immer entlang des Zauns rund um den Nudisten Campingplatzes. Anfang durch offenes Gelände geht es auch schon bald durch eine Waldstück. Es geht auf dem Pfad immer leicht auf und ab. Nach 700 Metern erreichen wir die ersten felsigen Passagen und gehen für ein paar Meter hinein in eine Schlucht, biegen aber nach ein paar Metern wieder nach rechts ab und nun geht es entlang der Steinmauern steil bergauf. Heute hat es weit über 30 Grad, also wird die Tour sicher anstrengend, denn schon an diesem kleinen Anstieg kommen wir mächtig ins Schwitzen :-). 

Am höchsten Punkt der Steinmauer treffen wir auf einen Wegweiser, an dem wir uns rechts halten. Beim Rückweg kommen wir hier wieder vorbei, allerdings dann vom linken Weg, der vom Berg herabführt. Über einen felsigen Pfad geht es nun wieder bergab, tolle Aussichten inklusive. Nach einigen Meter führt uns eine Treppe steil an einer Hang den Berg hinab und vor uns sehen wir nun auch schon das Meer. 

Wir haben den Strand des Campingplatzes erreicht und gehen nun unterhalb der Klippen auf einem Betonsteg weiter. WOW - die Bucht ist Hammer. Dann geht es immer an der Küste entlang weiter. Kurz über einen kleinen bewaldeten Hügel und wir erreichen den nächsten kleinen Strand.

Ein Strand ist schöner als der andere und nach diesem zweiten Strand, geht es wieder über eine Landzunge durch ein kleines Waldstück und wir erreichen Strand Nummer drei mit dem Namen Uvala Jablanova. Einfach super!!! Jetzt beginnt aber der erste schwierige Abschnitt. Gleich am Ende des Strandes weist uns die Markierung hinein die den steilen und vor allem sehr steinigen Küstenpfad. Anfangs nur ein wenig kraxeln, dann sind wir auch schon mittendrin. 

Der Pfad führt uns nun für gute 100 Meter direkt in der Steilküste weiter. Es geht zwar nur knapp 10 Meter ins Meer hinab, aber trotzdem ist hier nicht zu spaßen. Man benötigt die Hände um sich auf dem Weg entlang zu hangeln. Trittsicherheit ist hier absolut notwendig und auch Schwindelfreiheit schadet hier nicht. Trotzdem ist es ein richtig schöner Abschnitt. Nach gut 100 Meter verlassen wir die Steilküste auf einem steilen Pfad nach oben. Ein wenig hochziehen muss man sich hier aber auf jeden Fall. Einige andere Wanderer, die wir hier getroffen haben, sind hier wieder umgekehrt, da der Abschnitt doch zu heftig war, was wir auch nachvollziehen können. Ach ja :-) und unsere Cappies haben wir auch noch festhalten müssen, der Wind bläst ganz schön heftig. 

Das war anstrengend bei der Hitze und ein wenig Nervenkitzel war auch dabei. Es geht wieder bergab in eine kleine Bucht und dann wieder durch ein Waldstück bergauf. Kurz darauf treffen wir auf den nächsten Strand mit dem Namen Uvala Storisce. Wie fast alle Strände in Kroatien ist auch dieser wieder ein steiniger Strand, aber trotzdem wunderschön, fast wie ein Postkartenmotiv. Am Ende des Strandes geht es wieder einmal bergauf und in ein kleines Waldstück.

Nun geht es wieder leicht bergab und beim Abstieg sehen wir schon das nächste Highlight. Den riesigen Strand Uvala Vrezenica, der uns heute so gut wie alleine gehört. Nur ein Pärchen ist am anderen Ende des Strandes. Wow, einfach Hammer, aber auch richtig windig. Heute ist Sturm angesagt, was aber für unsere Tour ideal ist. Es ist so heiß und der Wind kühlt uns richtig gut. wir bleiben einige Zeit am Strand und genießen das Geräusch der Brandung, schauen den Möwen zu und schlendern über den Strand. 

Hammertour und wir sind erst drei Kilometer unterwegs und haben schon so viel gesehen. WOW. In der Mitte des Strandes findet sich wieder ein Wegweiser. Wir folgen nun der gelben Markierung, die uns in den Canjon Vrzencia führt. Über ein ausgetrocknetes Bachbett geht es nun leicht bergauf und in ein breites Tal. Hier legt sich die Hitze ganz schön an und man sollte hier auf jeden Fall genügend Wasser mitnehmen. Bis zum Ende der Schlucht sind es genau drei Kilometer, für die wir knapp zwei Stunden brauchen werden. Trittsicherheit und Griffsicherheit solltet ihr hier auf jeden Fall haben. 

Nach knapp 200 Meter beginnt auch schon die erste kleine Kraxelei. Es geht über die Felsen rauf und runter, aber immer noch recht harmlos. Die Schlucht wird mal enger und dann wieder breiter. Nur eines bleibt gleich, es ist anstrengend :-) (Hitze und bergauf). 

Es folgt die erste richtige Kraxelei. Vor uns türmt sich eine Steinwand auf und oben sehen wir die gelbe Markierung, also müssen wir da wohl rauf. Die Steine sind griffig und man findet immer einen guten Stand und so kommen wir gut oben an. Hier wird das Tal auch wieder ein wenig grüner und wir finden ab und an auch ein kleines Stück Schatten, in dem wir uns verstecken können. Ach ja, die Tour macht richtig Spaß!

Weiter geht es bergauf und wir folgen einfach dem Verlauf der Schlucht. Größere und kleinere Felsen müssen wir überqueren und haben aber immer wieder eine tolle Sicht nach vorne und nach hinten. Alle paar Minuten machen wir mittlerweile Wasserpausen, so heiß ist es hier in der Schlucht. Der Wind hilft leider nur bedingt. 

Die letzten Meter waren wieder einfacher zu gehen, nun folgt aber wieder eine Wand, die wir erklimmen müssen. Die gelben Markierungen zeigen uns auch immer ungefähr an, wie wir klettern müssen. Vorsichtig sollte man hier auf jeden Fall walten lassen. Es sind zwar immer nur einige Meter, die man hochkraxelt, aber auch da kann schnell was passieren. 

...und es geht weiter immer bergauf. Man glaubt gar nicht, dass es nur drei Kilometer in der Schlucht sind. Die ziehen sich gewaltig. Ein stetiges auf felsigen Wegen balancieren, über Geröll kraxeln und Steilwände hinaufklettern. Anstrengend ja, aber auch richtig cool. 

Nun wird die Schlucht schmaler und wir "quetschen" uns weiter nach oben hindurch. 

Die nächste "Wand" türmt sich vor uns auf und als wir oben sind, denken wir, dass wir das Ende der Schlucht erreicht haben. Leider falsch gelegen, sie macht einen Schwenk nach rechts und schon sehen wir dass, die Steilhänge noch einige Meter weiter oben sind. Also geht es weiter im "Kraxelmodus". 

So jetzt wird die Schlucht wieder breiter und wir kommen schneller voran. Die "kleinen" Felsen überlaufen wir mittlerweile schon fast. Aber nach ein paar leichten Metern geht es wieder nach rechts in einen engen Abschnitt und an dessen Ende scheint ein Geröllsturz den Weg versperrt zu haben? Aber weit gefehlt :-), das ist der Weg, also geht es wieder steil darüber. Hier gibt es das erste Mal sogar zwei Metalltritte, die beim Überqueren helfen. 

Wir haben die Steilwand geschafft und jetzt sind aber tatsächlich nur noch knapp 200 Meter bis zum Ende der Schlucht. Davor liegen aber nochmals zwei Kletterstellen vor uns. Beide sind mit Metallstufen ausgestattet, aber trotzdem richtig anstrengend. Bei der letzten Kraxeleinlage ist die Schlucht mit einem Zaun versperrt, so das der richtige Weg rechts daran vorbeiführt. Die gelben Markierungen weisen uns aber den richtigen Einstieg die die Kletterpassage. Oben angekommen sehen wir aber dann auch schon das Ende der Schlucht. Hammer - ein absolut traumhafter, aber auch richtig anstrengender Abschnitt. Unser riesigen Wasservorräte sind fast schon verbraucht. Gut, dass wir diesen Abschnitt schon hinter uns gelassen haben. 

Am Ende der Schlucht treffen wir wieder auf einen Wegweiser und biegen hier nach links ab. Ab sofort folgen wir wieder der roten Markierung, die uns zurück nach Baska führt. Über einen Serpentinenpfad geht es nun hinaus aus der Schlucht. Knapp 50 Höhenmeter später stehen wir auf einem Hochplateau mit vielen Steinmauern. Oben angekommen haben wir nochmals einen schönen Blick hinab die Vreznica Schlucht. Wir folgen diesen bis zum nächsten Wegweiser.

Wir erreichen ein Waldstück und der steinige Pfad führt uns nun steil bergab. Vor uns sehen wir bereits einen Hangpfad und wir fragen uns ob wir diesen auch noch erwandern müssen, denn hier geht es wieder bergauf oder ob der Pfad weiter nach unten führt. Nach einigen Metern wissen wir es :-). Die Markierung weist uns zum Hangpfad, der steinig und steil im Hang angelegt worden ist. Trotzdem haben wir von hier eine tolle Sicht hinab in das Tal. 

Am Ende des Hangpfads erreichen wir einen Aussichtspunkt, von dem wir hinab nach Baska und zum Campingplatz sehen. Der Abstieg ist richtig steil und führt uns über kleine Geröllfelder bergab. Über Serpentinen kommen wir schnell bergab und erreichen am Ende des Weges wieder den Wegweiser, vom Anfang der Tour. 

Wir biegen am Wegweiser nach rechts ab und es geht auf dem bekannten Weg vom Anfang der Tour wieder um den Campingplatz herum und dann hinein nach Baska. Am Hafen angekommen, suchen wir uns ein schattiges Plätzchen und machen erst einmal eine Pause. Wohlgestärkt geht es dann die letzten Meter zurück zu unserem CamperVan. 

Es ist bereits 16.15 Uhr, d.h. wir haben für die Tour knapp sechs Stunden gebraucht, obwohl es nur gute 9 KM sind :-). Für alle Nachwanderer, gute Kondition, Tritt- und Griffsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit sind hier unabdingbar. Genügend Wasser mitnehmen sollte man auch auf jeden Fall. Ansonsten ist die Tour einfach traumhaft!!!

Wir machen uns über die Passstraße auf den Rückweg, kaufen noch in Punat ein und sind um 17.15 zurück auf unserem Campinplatz in Stara Baska. Nach einer ausgiebigen Dusche und einem kleinen Erholungsschläfchen machen wir uns nur noch eine schnelle Butternudelpfanne und um halb elf schlafen wir erschöpft ein :-). Für morgen haben wir uns dieses Mal sehr wenig vorgenommen, es steht ein Faulenzertag am Strand auf dem Programm.