Tag 19: Lille Preikestolen und Lille Kjerag bolten bei Kristiansand


Rundweg, 15 km und 550 Höhenmeter

Markierung: blau

Achtung, der Track weist nur 7 km aus, tatsächlich sind es knapp 15 km. Durch die verschlungenen Pfade weist der Tourenplaner eine weitaus geringere Streckenlänge aus. Bitte beachten.

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23.08.2022

 

Gestern sind wir von den Hochebenen wieder hinab in das Tal der Otra gefahren und haben einen tollen Abend am Lagerfeuer verbracht. Heute wollen wir nur nach Kristiansand und dort eine "kleine" Tour unternehmen. Ich stehe um 8 Uhr auf und genieße die Sonne an unsere Waldstellplatz am Fluss. Hammer Atmosphäre. Elke steht um 10.30 Uhr auf und nach dem Frühstück plaudern wir noch ewig mit unseren Nachbarn auf diesem fast einsamen Stellplatz. 

Danach steht eine Bastelstunde am Programm.

Hier seht ihr "El Moglo" bei einer seiner frühen Kunstwerke :-).

Gegen 13 Uhr brechen wir heute erst auf und folgen der Europastraße 9 hinab nach Kirstiansand. Es sind nur gut 70 Kilometer und nach einer guten Stunde haben wir die Stadt erreicht. Ein wenig außerhalb befindet sich eine Tankstelle mit Entsorgungsstation. Nachdem wir wieder komplett entleert :-) und aufgefüllt haben, wollen wir zur Wanderung auf den Lille Preikestolen und Lille Kjerag, die eigentlich von hier starten sollte. Aktuell ist hier aber eine riesige Baustelle, so dass wir zurück in die Stadt müssen und uns einen alternativen Einstieg suchen müssen. Zuerst fahren wir in ein Wohngebiet, dort finden wir aber keinen richtigen Parkplatz. Dann geht es in ein Industriegebiet und dort finden wir dann einen guten Platz für unseren CamperVan. Das war heute gar nicht so einfach. Wir sind aber auch nach unserer Erfahrung in Stavanger ein wenig vorsichtiger mit der Auswahl der Stellplätze (Navi: Rigedalen, 4626 Kristiansand, Norwegen. Wir folgen der Straße in Richtung E39 und bei eine LKW Wiegestation biegen wir nach links auf einen Waldweg ein. Der Weg ist nicht markiert, bringt uns aber nach 800 Metern auf den Rundweg. 

An einer Waldkreuzung treffen wir auf den heutigen Rundweg, der komplett mit blau markiert ist. Achtung: Hier gibt es aber einige "blaue" Wege, deshalb immer den Wegweiserschildern folgen, die euch sicher zurück zum Startpunkt bringen. 

Wir gehen den Weg gegen den Uhrzeigersinn und folgen dem Wegweiser  Bjorkedalen. So heißt auch der Berg, auf den wir nun hinauf müssen. Anfangs entlang an einer steilen Felswand führt uns der steinige Pfad immer weiter hinauf auf den Berg. Oben können wir schon die ersten schönen Aussichten genießen. 

Eines kann ich schon vorausnehmen - der Weg ist der Hammer. Nur wurzelige und steinige Pfade vom feinsten. Ebene Flächen gibt es eigentlich gar nicht auf der ganzen Runde. Es ist ein stetiges rauf und runter auf anspruchsvollen Pfaden. Es lohnt sich aber... Vom ersten Aussichtspunkt aus geht es noch ein Stück weiter nach oben. Über Felsen und vorbei an Heideblumen geht es weiter. TOP!!! Immer wieder finden wir schöne Aussichtspunkte mit Blick auf den See Indre Fiskavannet, den wir heute umrunden. 

Auf den Gipfel des Borheia kommen wir nicht direkt, denn der Pfad biegt kurz davor ab und es geht wieder leicht bergab. Nun folgen wir einem Pfad, der uns von einem Felsenplateau zum nächsten führt. Aussichten und Heideblumen inklusive. 

Nachdem es weiter bergab ging, kommen wir an eine Wegekreuzung. Hier geht es nach rechts zur Tankstelle an der Baustelle, dem offiziellem Startpunkt. Wir gehen nach rechts weiter in Richtung Oyliheia, dem Berg auf der anderen Seite des Sees. Es geht nun hinab in eine tiefe und steile Schlucht. Dann wieder bergauf und hinab in die nächste Schlucht. 

Wir haben den Lille Kjerag Bolten erreicht. Genau wie das Original ist hier ein großer Felsen zwischen zwei weiteren Felsen eingeklemmt. Zwar nicht so spektakulär wie das Original, aber trotzdem nicht ohne. Vor dem eingeklemmten Felsen geht es 5 Meter hinab und dahinter gut 20 Meter. Über einen schmalen Pfad um einen weiteren Felsen kann man sich dort hinhangeln und dann hinauf auf den Lille Kjreag Bolten steigen. Höhenangst sollte man aber trotzdem nicht haben. Trotzdem richtig cool. 

Es geht nun weiter bergab und wir queren auf einer Brücke einen kleinen Bach, einen Zulauf zum See. Wir machen einen kurzen Abstecher zum See und dann geht es auch schon wieder bergauf. Nach ein paar hundert Metern treffen wir auf eine Umleitung. Der Originalweg ist nicht mehr vorhanden, da hinter dem Berg die Baustelle liegt. Es wurde ein neuer Weg angelegt, dem wir nun folgen.

Wir folgen nun dem "neuen", bzw. der Umleitung, die dauerhaft eingerichtet wurde. Es geht jetzt nur noch rauf und runter. Runter in ein Tal, dann hinauf auf eine Anhöhe und dann wieder hinab. Mal richtig steil, dann wieder ein wenig flacher. Der Pfad ist richtig schön anspruchsvoll. 

Jetzt geht es über eine Pontonbrücke über den See. Anscheinend hat es auch hier viel zu wenig Wasser, denn die Brücke hängt ganz schön durch. Kurze Zeit später erreichen wir wieder eine Wanderwegkreuzung. Nach links geht es hinauf auf den Berg Oyliheia. Wir folgen aber der Beschilderung afu den Berg Bjorkedalen. Natürlich geht es sofort wieder bergauf. Höhenmeter bringt man auf dieser Runde zusammen ohne Ende. Wir schauen auch mal auf unsere Schrittzähler und sehen, dass wir bereits 7,5 km unterwegs sind. Die ganze Runde sollte eigentlich 6 km lang sein? Hm, verlaufen haben wir uns aber nicht, aber die Pfade sind so eng und gehen kreuz und quer durch das Gelände, dass die Routenplaner hier viel weniger KM anzeigen, als es wirklich ist. 

Wir folgen weiter der blauen Markierung in Richtung Bjorkedalen. Erst durch ein Waldgebiet, geht es gleich hinauf auf ein Felsenplateau, dass wir nach einem guten Kilometer erreichen. Vorbei an Heideblumen erreichen wir das nächsten Felsenplateau. 

Auf diesem Felsenplateau befindet sich wieder ein Wegweiser, der uns hinab zum Lille Preikestolen führt. Nach knapp 50 Metern sind wir auch schon dort. Wow, geht es hier tief hinab. Ein großer Felsen ist direkt über dem Abgrund. Auf den gehen wir aber nicht, dass ist uns dann doch zu hoch :-). Wir machen etliche Fotos und dann geht es wieder zurück zum Felsenplateau und zum Weg. 

Zurück am Weg folgen wir einfach dem Gipfelplateau. Über große Steine geht es weiter. Total cool, irgendwie schaut es hier aus wie in Schweden, als wir über die Schären gewandert sind. An der nächsten Kreuzung biegen wir links ab und vorbei am Kastell geht es zur nächsten Kreuzung, die sich bei einem Abstieg befindet. 

An diesem Wegweiser haben wir uns verlaufen. Wir sind dem "Fiskavannet Rundt" gefolgt. Nach knapp 400 Metern haben wir den Fehler gemerkt und sind wieder zurück zu diesem Wegweiser. Dazwischen gibt es mächtig steil bergab und dann entlang des Ufers. Also ging es beim Rückweg wieder mächtig steil bergauf.

Jetzt sind wir aber wieder am richtig Weg :-) und folgen dem Wegweiser in Richtung Oyliheia. Vorbei an einer Rastbank geht es wieder richtig steil bergab. Der Weg ist sogar mit Seilen gesichert, so steil ist es hier hier. Macht aber trotzdem tierisch Spaß. Bis jetzt hatten wir noch keinen Abschnitt ohne auf und ab oder Wurzeln und Steine. Das ist TOP!!! Nach dem Abstieg geht es durch ein kleines Tal und dann gleich wieder steil bergauf. Oben angekommen steht wieder ein Wegweiser wo wir uns rechts halten in Richtung Karuss. 

Die nächsten paar hundert Meter folgen wir einem Uferpfad - so wie immer steinig und ein ewiges auf und ab. An dessen Ende geht es nochmals in eine Schlucht bergab und wir queren eine Staumauer. Jetzt folgen wir doch tatsächlich einem Forstweg und zwar genau für 100 Meter, denn dann biegt unser Weg nach links auf einen Waldpfad ein. 

Die nächsten beiden Kilometer haben es wieder richtig in sich. Es geht abwechselnd auf steinigen und wurzeligen Uferpfaden entlang, die sich mit Felsenmeeren abwechseln, die wir queren müssen. Mittlerweile geht auch schon die Sonne unter. Eigentlich hätten wir bei einer angeblich 6 km Tour mit knapp zwei Stunden gerechnet, aber jetzt ist es bereits nach 19 Uhr, d.h. wir sind jetzt schon über 3 1/2 Stunden unterwegs. Der Sonnenuntergang ist trotzdem super :-). Am Ende des anspruchsvollen Weges erreichen wir einen Unterstand. 

Jetzt wird es einfacher. Gleich bei der Hütte beginnt ein Versorgungsweg, dem wir nun folgen. Nach 200 Metern erreichen wir die Kreuzung vom Anfang der Tour und gehen auf dem Forstweg nach rechts in Richtung Industriegebiet, wo wir geparkt haben. Um 19.45 Uhr erreichen wir den CamperVan. Wir waren jetzt über 4 Stunden unterwegs und der Schrittzähler sagt inkl. unseren kleinen Umwegs 16 km... Lt. Tourist Info Seite sollten es 6,4 km sein :-). Egal, die Tour war super und hat richtig Spaß gemacht. Selten so einen Weg gegangen, der so anspruchsvoll war. Eine klare Empfehlung. 

Wir fahren jetzt wieder hinein nach Kristiansand und dann nach Norden. Am Ortsrand befindet sich ein Klettergarten und dort kann man über Nacht stehenbleiben. Es sind bereits viele andere Camper da, die auf die Fährfahrt morgen warten. Es ist jetzt 20.15 Uhr und nach dem Duschen machen wir uns noch Spaghetti mit Meatballs (besser gesagt mit den restlichen Burgerpatties von gestern) und um 22 Uhr geht es ins Bett. 

Morgen wollen wir Kirstiansand unsicher machen.