Rundweg, bzw. hin und zurück. 9,5 km und 127 Höhenmeter
Markierung: keine - allerdings folgt man mehr oder minder immer der Flößerrinne
08.08.2022
Heute ist unser erster ganzer Tag in Norwegen. Gestern sind wir sehr spät mit der Fähre in Kristiansand angekommen und erst gegen 2 Uhr früh ins Bett, deshalb gehen wir es heute ein wenig langsamer an und stehen um 9.30 Uhr auf. Wir haben auf einem Wanderparkplatz nördlich von Venessla übernachtet, der direkt am Start unserer heutigen Wanderung liegt. Wir waren auch nicht alleine auf dem Platz. Es waren noch einige andere Camper hier. Nach einem langen Frühstück starten wir die etwas andere Wanderung um 12 Uhr.
Vom Wanderparkplatz (Navi: Steinsvossvegen 31, 4700 Venessla, Norwegen) geht es vorbei am Kraftwerk zurück Brücke über den Fluss Otra, dem wir bei dieser Tour folgen. Von der Brücke aus sehen wir schon den Wasserfall Steinsvossen. Die Flößerrinne wurde gebaut um das Holz von den Bergen in die Stadt zu befördern. Das war einfacher, als es über den Fluß Otra zu bewegen. In den letzten Jahren wurde diese liebevoll restauriert und auch heute haben wir sogar einen Bautrupp gesehen, die Holzplanken ausgetauscht haben. Auf der anderen Seite der Brücke geht es auch schon los. Nach der Wandertafel steigen wir in die Flößerrinne ein. Diese ist mehr oder minder unser heutiger Wanderweg.
Nun geht es einen guten Kilometer entlang der Rinne. Neben und die Otra und auf der anderen Seite die Gleise der Museumsbahn Stesedalsbanen, mit der man von Venessla aus ebenfalls dieses tolle Tal erkunden kann. Die Flößerrinne verläuft auf diesem Abschnitt zuerst direkt am Hang, dann unterquert man die Bahngleise und dann führt sie durch ein kleines Waldstück. Das macht echt Spaß - Sonne, viel Natur und der coole Weg.
Nun geht es über eine Hängebrücke, die knapp 10 Meter über der Otra liegt. Es schwankt ganz schön und macht wieder richtig Spaß. Es kommen uns nun auch andere Wanderer entgegen. Das aneinander vorbeigehen klappt ganz gut. Man muss sich ein wenig auf die seitlichen Wände setzen, dann klappt es problemlos.
Nun führt uns die Rinne wieder durch ein Waldstück, ein wenig abseits des Flusses. Es geht durch ein Felsentor und nach 300 Metern erreichen wir einen Ausstieg aus dem hölzernen Wanderweg. Wir biegen hier nach links ab, in Richtung Paulen Gard. Ein Waldweg und eine weitere kleine Brücke führt uns dorthin. Es ist nur ein Abstecher von ca. 300 Metern, der sich aber lohnt.
Wir haben Paulen Gard erreicht. Ein total idyllischer Ort, hier gibt es mehrere Holzhäuser vom "Wanderverein Venessla", einen Trekkingplatz mit Holzhütten, einen kleine Seilgarten und eine Bahnstation. Heute ist hier aber nichts los, denn die Hütte hat anscheinend nur an den Wochenenden offen. Wir bleiben hier eine ganze Zeit lang und erkunden den Ort. Danach geht es auf dem gleichen Weg zurück. Auf halben Weg gibt es noch einen kleinen Abstecher zur Ruine Paulenhytta, den wir auch noch mitnehmen.
Wir folgen wieder der Flößerrinne, die nun durch ein Waldgebiet führt. Unter uns liegt ein kleines Moor, das wir nun durchqueren. Nach knapp 300 Metern geht es unter einer kleinen Brücke hindurch und nach weiteren 700 Metern erreichen wir das nächste Highlight. Unterwegs haben wir sogar zwei Wegemanager getroffen, welche die einzelnen morschen Holzbohlen getauscht haben. Sie waren mit ihrem kleinen Wagerl unterwegs, das sie immer umwerfen, damit die Wanderer daran vorbeikommen.
Wir haben die nächste Hängebrücke erreicht, diese ist noch um einige länger als die erste Brücke am Anfang der Tour. Unter uns tobt das Wasser, welches sich durch eine enge Stelle hindurchdrängt. Auch diese Brücke schwankt natürlich wieder ein wenig. Kurz nach der Brücke treffen wir auf einen Rastplatz auf dem wir eine kurze Pause einlegen.
Weiter geht es auf diesem "unmarkierten Weg" :-). Nach 300 Metern erreichen wir einen Tunnel. Er ist knapp 100 Meter lang und man muss schon sehr bücken um durchzukommen. Er ist unbeleuchtet und unterschiedlich hoch. Gut, dass ich heute mein Cappie aufhabe, das dämpft eine Begegnung mit einem Stein doch ganz schön :-). Auf der anderen Seite gehen wir noch einige hundert Meter, drehen dann aber um gehen den gleichen Weg zurück.
Zwischen dem Tunnel und der zweiten Hängebrücke gibt es noch einen zweiten Rastplatz. Dort gehen wir jetzt auch hin und Elke steigt hinab zu Otra. Echt ein cooler Platz. Dann machen wir uns auf den Rückweg. Wir überqueren wieder die Stahlbrücke und gehen bis zur kleinen Brücke, die die Rinne überquert. Kurz bevor wir diese erreichen, kommt doch tatsächlich die Setesdalsbanen vorbei. Man hat sie schon einige Zeit davor gehört, sie schnauft den Berg hinauf und wir können noch ein paar Fotos von ihr machen.
Jetzt verlassen wir die Flößerrinne an der steinernen Brücke. Ein Steindamm bringt uns zur Kringsja, einen Staudamm und den alten verlassenen Häusern der ehemaligen Betreiber des Kraftwerks. Der Abstecher ist ca. 2 km lang und lohnt sich. Wir erreichen den Paulenfoss (Wasserfall) und über einen Dammweg geht es weiter zu einer Hängebrücke, die hoch über dem Wasser auf die andere Seite führt. Wir folgen nun der Markierung "rot", die uns über einen Waldweg weiterführt.
Nach 500 Metern auf dem Waldweg erreichen wir auch schon die ersten Überreste der ehemaligen Häuser der Verwalter des Kraftwerks. Es muss eine riesige Anlage gewesen sein. Wir gehen hinab zum Plateau und dann noch hinab bis zum Fluss, wo wir noch in die "Röhre" gucken. Auf einem Pfad umrunden wir das Gelände und dann geht es wieder zurück zur Flößerrinne.
An der Flößerrinne angekommen, folgen wir dieser nun zurück bis zu unserem Startpunkt. Kurz nach der Hängebrücke hören wir schon wieder ein dampfen. Die Setesdalsbanen fährt wieder vorbei. Wir warten und machen nochmals ein paar schöne Aufnahmen. Um 16 Uhr sind wir dann auch schon wieder zurück am Wanderparkplatz. Die Tour war echt der Hammer. Mal was ganz anderes. TOP! - die Toemmerrenna Wanderung ist schon mal ein super Auftakt für unsere Tour!
Dann geht es wieder mit dem CamperVan weiter. Wir fahren in Richtung Norden, kurz auf der 405, dann über Serpentinen hinauf über die 403 in ein tolle Waldhochebene. Über Birketveit geht es auf die größere Straße 9 und nach 50 km erreichen wir die Stromschnellen Syrtveitsfossen. Wir parken und gehen zum Fluss. Mit einer riesigen Geräuschkulisse fließt hier das Wasser an uns vorbei. Man kann über eine kleine Staumauer bis zu den Stromschnellen gehen. Klasse. Wir machen noch kurz Brotzeit und fahren dann wieder weiter in Richtung Norden. Über Park4Night haben wir einen schönen Stellplatz am Wasser gefunden. Schau ma mal, ob wir dort noch Platz bekommen?
Wir fahren weiter auf der 9 am Byglandsfjorden entlang. Nach 30 km erreichen wir Bygland und kurz darauf die Brücke über den Fjord. Hier biegen wir nach links auf eine kleine Nebenstraße, die uns
zum Stellplatz direkt am Byglandsfjorden bringt. Ein WoMo aus Norwegen steht schon da, aber es ist genügend Platz auch für uns. Wir fragen höflichst nach und können stehenbleiben. Es gibt noch
ein kleines Abendessen und mit toller Sicht auf das Wasser und um 22 Uhr ist dann Schluss für heute.
Fun Fact: Heute ist unsere Toilettenkassette kaputt gegangen. Ein Drückschalter ist ausgebrochen. Gemerkt haben wir es durch "komische" Gerüche :-). Mit ein wenig Panzertape war das Problem aber
komplett gelöst...
Morgen geht es auf die Hochebene Haukelifjell.
Mein beiden Wanderführer:
"Die 20 schönsten Touren zwischen Straubing und Sankt Englmar" und "Die schönsten 20 Touren zwischen Straubing und Waldmünchen" sind erschienen. Erhältlich
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Viel Spaß dabei!
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