10.05.2022
Wir haben heute Nacht auf der Hochebene Haukelifjell auf einem wunderschönen Stellplatz mitten in den Bergen übernachtet. Es war "zapfig" kalt, denn wir hatten einstellige Temperaturen über Nacht. Heute geht es weiter in den Nationalpark Hardangervidda. 190 KM und gute 4 Stunden Fahrzeit liegen vor uns. Wir stehen heute um 8.30 Uhr auf und nach dem Frühstück geht es los. Um 10.15 fahren wir auf der E134 weiter in Richtung Westen. Der nächste Tunnel Gamle Dyskartunnel ist ebenfalls gesperrt, also waren wir wieder auf unser Begleitfahrzeug, dass uns in einer langen Autokolonne über die alte Passtrasse auf die andere Seite des Berges bringt. Es hat mittlerweile schon wieder angenehme 12 Grad :-). Über die E134 geht es in Serpentinen heute wieder die 1.000 Höhenmeter bergab. In Skare biegen wir auf die Reichstrasse 13 ab und es geht weiter in Richtung Norden.
Nur ein paar Kilometer nach Skare erreichen wir den Zwillingswasserfall Lattefossen, einen der Touri-Hotspots in Norwegen. Wir wollen parken, aber leider ohne Erfolg. Dort ist es so voll, dass wir keine Chance dazu haben. Also fahren wir das Tal weiter bergab und nach 5 km können wir wenden. Wir fahren wieder bergauf zum Wasserfall und ich lasse Elke zum Fotografieren aussteigen. Ich selber fahre wieder etliche KM weiter bergauf bis zur nächsten Wendestelle und dann wieder zurück. "Ohne" anzuhalten springt Elke nach ihrem Wasserfall - Fotoshooting wieder in den CamperVan und wir fahren bis zum nächsten Haltepunkt weiter. Wahnsinn, was da los ist. Es gibt am Wasserfall nur ca. 30 Parkplätze und die waren mehr als gerammelt voll. Ich muss mich erst einmal wieder beruhigen :-), so viele Menschen sind nix für mich :-).
Nach einem Cool-Down :-) geht es durch das Tal weiter bergab. Wir folgen weiter der Reichsstraße Nr. 13 und beim Ort Odda erreichen wir den Sörfjord, einen Seitenarm des riesigen Hardangerfjord. Odda ist die heimliche Hauptstadt von Hardanger. Wir parken erst einmal im Hafen und finden dort eine Entsorgungsstation. Wir überlegen was wir als nächstes machen. Eigentlich wollten wir zum Gletscher Buerbreen im Nationalpark Folgefonna, der nur einige KM außerhalb des Ortes liegt. Aber auch da sind wieder etliche Autos unterwegs. Also beschließen wir diesen auszulassen :-). Dann überlegen wir, ob wir von hier mit einem Schiff den Fjord erkunden. Aber auch das machen wir nicht - irgendwie ist der Fjord nicht schlecht, aber so richtig spektakulär ist es doch nicht :-). Man, sind wir mittlerweile verwohnt!!! Unser Plan: Wir fahren einfach in den Nationalpark Hardangervidda weiter, da ist es sicherlich wieder ruhig.
Wir fahren nun auf der Reichstraße Nr. 13 weiter nach Norden. Es geht durch viele kleine Tunnel immer am Sörfjord entlang. Die Straße ist schmal und es ist relativ viel Verkehr, so dass wir stets anhalten müssen, bzw. uns am Gegenverkehr vorbeizuquetschen. Der Außenspiegel musste auch ein paar Mal eingeklappt werden. Unterwegs finden wir einen Rastplatz am Fjord und machen gegen 13.30 Uhr Brotzeit. Wir gehen hinab zum Wasser und genießen die tolle Aussicht. Dann geht es weiter in Richtung Norden und an einer ganz engen Kurve kommt uns ein Schwerlaster entgegen. Also müssen wir und einige Autos hinter uns, den Rückwärtsgang einlegen bis wir an eine Stelle kommen, wo der große Laster an uns vorbeikommt. CamperVanfahren in Norwegen entspannt total, denn man fährt auf den kleinen Straßen im Schnitt 40-50 km/h.
Über Kinsarvik geht es weiter nach Ringoy, wo wir das erste Mal einen Kreisverkehr in einem Tunnel sehen. Total spooky mit blauen Neonröhren. Dort biegen wir auch auf die Reichsstraße Nr. 7 ab und folgen dieser nach Eidfjord. Dort machen wir wieder einen kurzen Fotostopp am Eidfjord und schauen auch in das Natur Center. Einige Postkarten, eine Souvenirtasse und ein Eis sind unsere kleine Belohnung.
Bei Eidfjord beginnt für unseren CamperVan wieder der Aufstieg zur Hardangervidda. Gute 1.200 Höhenmeter geht es nach oben. Der Wahnsinn, ein Großteil der Strecke verbringen wir in einem Tunnel, der sich wie ein Korkenzieher nach oben schraubt. Dann geht es auf einer Passstraße immer weiter nach oben. Schneestangen säumen den Weg. Bei Dyranut biegen wir nach rechts ab. Eine Schotterstraße führt in den Nationalpark Hardangervidda. In einem kleine Holzhäuschen zahlen wir am Automaten die knapp EUR 20 Mautgebühr für die Nutzung.
Wir folgen der Schotterstraße in Richtung des Wanderparkplatzes Trondsbu durch eine unendlich weite Landschaft. Total unwirklich ist es hier oben. Nach knapp 15 Kilometern auf der Schotterstraße finden wir eine Parkbucht, an der wir auch niemanden stören und bleiben dort stehen. Das soll unser Schlafplatz für heute Abend sein. Es ist bereits 17.30 Uhr als wir ankommen.
Hier auf guten 1.200 Höhenmetern ist es extrem windig. Wir können noch nicht mal die Seitentüre vom CamperVan öffnen, so stark wehr der Wind auf der Hochebene. Cool :-). Eigentlich wollten wir noch eine kleine Tour in der Umgebung machen, aber dazu ist es echt zu windig. Also machen wir nur noch ein Hardangervidda Fotoshooting mit dem Van. Zum Abendessen gibt Nudeln mit Wienerla :-) und um 22.30 Uhr wiegt uns der Wind "leise", naja eher laut in den Schlaf. Morgen geht es zu einer Wanderung durch den Nationalpark und zu einer Berghütte mitten im Nirgendwo.
Mein beiden Wanderführer:
"Die 20 schönsten Touren zwischen Straubing und Sankt Englmar" und "Die schönsten 20 Touren zwischen Straubing und Waldmünchen" sind erschienen. Erhältlich
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Viel Spaß dabei!
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