Tag 6 und 7: Alles ist anders als geplant - Heimfahrt


27.07.2023 Abbruch und Heimfahrt Teil 1

 

Nach der wunderschönen Bootstour durch das Donaudelta und dem Schrecken als die beiden Bäume auf den Camper gefallen sind, sind wir gestern wieder in das Landesinnere gefahren. Wir haben auf dem Campingplatz Orange Valley in den Weinbergen bei Mizil übernachtet. Es hat das erste Mal so richtig geregnet und in der Frühe hat es nur noch 20 Grad. Wir stehen wieder um 7 Uhr auf und es gibt Frühstück bei strömenden Regen. Wir überlegen was wir heute machen wollen. OK, wir starten heute ein wenig später und schwupps die wupps war Elke schon wieder im Bett :-). Blitze, Donner und Starkregen, wie schon die ganze Nacht hören nicht auf und so beschließen wir doch um kurz nach 11 Uhr aus dem Campingplatz rauszufahren, bevor es zu schlammig wird. Es geht zwar bergab, aber die Ausfahrt war doch ganz schön tricky. Der Schlamm in der Region ist echt klebrig und man fährt wie auf einer Eisbahn. Elke lotst mich auf die Straße und rutscht im Schlamm fast selber aus. Mit ein wenig Schwung kommen wir dann rückwärts auf die Straße und fahren erst einmal ein paar Meter zu einem geteerten Parkplatz, wo wir den Bus und uns auf Vordermann bringen. 

Eigentlich wollten wir heute über Sinaia nach Fagaras, wo wir uns mit Elkes ehemaligen Arbeitskollegen treffen wollen.
Der weitere Plan für Rumänien war eigentlich: Für den Rückweg lassen wir uns Zeit. Innerhalb von 10 Tagen soll es über den Nationalpark Celhau, die Bicaz und Turda-Schlucht und über Sigishoara, Deutsch-Weißkirch u.v.m. zurückgehen. 

Aber auch heute kommt es wieder anders als geplant! 

Elke telefoniert mit Deutschland und bekommt eine sehr positive Nachricht, auf die wir bereits seit Monaten warten. Das ist super, hat aber zur Folge, dass wir jetzt abbrechen müssen und auf schnellstem Wege nach Hause müssen. "Familie geht immer vor" und deshalb kommt jetzt eine noch schnellere Heimfahrt, als es die Anreise schon war. Wir fahren zurück nach Mizil und über die E577 geht es nach Ploiești. Dort wechseln wir auf die Route 1 die uns durch die Karpaten führt. Kurz vor Sinaia stehen wir im Stau, aber nach einer halben Stunde geht es schon weiter. In Sinaia hat Elke mal ein kleines Katzenbaby aus der Mülltonne gerettet und unsere Sini war viele Jahre glücklich bei uns. Auf der anderen Seite der Berge geht es wieder ins Tal. Eine sehr coole Serpentinenstraße bringt uns durch das Gebiet der Bären. Wir sehen aber leider keine. Wir wählen die A73 um Brasov herum und an Raznov vorbei. Brasov und Raznov haben beide so eine Art Holywood Sign aufgestellt :-). Über die E68 geht es dann an Fagaras (Termin haben wir natürlich abgesagt) und nach Sibiu. Dann geben wir Gas und fahren nun auf der uns ebenfalls bekannten Autobahn A1 in Richtung ungarische Grenze. Nebenbei schauen wir in Park4Night und entdecken in der Nähe von Arad einen Campingplatz. Kurz bevor die A1 zur normalen Straße und über einen Berg führt, biegen wir auf die E68 ab und es geht über eine Passstraße weiter. Wow, man darf hier 90 km/h fahren, was wir auch machen. Schneller geht aufgrund der vielen Kurven und der Schlaglöcher eigentlich nicht. Ein LKW hetzt uns :-) und nach ein paar KM überholt er uns innerorts, wo wir mal wieder 70 km/h (anstatt 50 km/h) fahren. Nach kurzer Zeit ist er dann auch schon verschwunden. Der Fahrstil in Rumänien ist sehr flott :-). Die Sonne geht unter und um 21 Uhr erreichen wir den Campingplatz Route Roemenie in Minis. Die Übernachtung kostet 100 Lei (knapp 20 EUR). Wir duschen, es gibt noch Nudeln mit Knoblauch und dann geht es ins Bett.

Heute waren wir 550 km und knapp 8 Stunden unterwegs. 

28.07.2023 - Heimfahrt Teil 2

 

Heute stehen wir um 8 Uhr auf und nach einem kurzen Frühstück. Um 9.30 Uhr geht es dann wieder auf die Piste. Es liegen noch 900 km vor uns. Über die E68 geht es nach Arad, welches wir aufgrund der tollen Beschilderung sehr gut kennenlernen :-). Über die Autobahn A1 erreichen wir die Grenze. Davor tanken wir noch, denn hier ist es wesentlich günstiger als bei uns. Für die Grenze hat das Navi schon eine Wartezeit von 30 Minuten vorhergesagt :-), das war aber falsch. Wir stehen knapp 700 Meter von der Grenze entfernt und müssen gut zwei Stunden warten. Die rumänischen Grenzer kontrollieren nur kurz die Pässe, aber die ungarischen Grenzer nehmen es sehr genau. Von langanhaltenden Hupkonzerten lassen sie sich nicht beirren und ziehen einfach ihr Ding durch :-). Dann geht es über die M43 nach Szeged und über die M5 nach Budapest. Die M1 bringt uns nach Györ, wo wir heute ebenfalls fast zwei Stunden bei knapp 40 Grad im Stau stehen. An der zweiten Ausfahrt verlassen wir deshalb die Autobahn und schlagen uns querfeldein durch :-). Wieder auf der Autobahn M1 dauert es nicht lange und wir überqueren die Grenze nach Österreich. Davor tanken wir aber noch in Ungarn, auch hier ist es viel billiger als bei uns. Wir folgen der A4 nach Wien, die S21 führt uns um die Stadt herum und über die A21 geht es weiter. Über die A1 geht es nach Linz und dort wechseln wir auf die A25 und dann A8, die uns nach Deutschland zurück bringt. Bei St. Pölten halten wir an einem Rastplatz und tanken AdBlue. Es gibt dort einen Burger King und so machen wir dort auch unsere einzige Rast des Tages. Ansonsten haben wir wie immer, alle zwei Stunden einen Fahrerwechsel gemacht und sind durchgefahren. Wir haben wieder Deutschland erreicht und fahren nun über die Autobahn A3 nach Deggendorf, wo wir um 21.30 Uhr noch schnell entsorgen. Dann geht es auf der Bundesstraße B8 nach Straubing, wo wir um 22.15 Uhr ankommen. Wow - heute waren wir 800 km und fast 13 Stunden unterwegs. Wir sind fertig :-), werden aber von unserem kleinen und miependen Mitbewohner sehr freudig begrüßt und schon geht es uns besser. Nach einer Kuschelrunde schläft sie laut schnurrend auf der Couch ein :-). Unsere Rumänienreise war dieses Mal nur ein irrer Roadtripp mit 3.700 km in sieben Tagen. Wir haben nicht ein einziges Mal unseren Rucksack gebraucht... d.h. wir müssen da nochmals hin. Die Landschaft in Rumänien ist der Hammer und schreit danach noch weiter entdeckt zu werden.