Tag 7: Seehunde in Plockton und Ankunft auf der Isle of Skye

15.05.2023

Heute wollen wir mal keine Wanderung machen, sondern in die kleine Hafenstadt Plockton fahren und dann rüber auf die Isle of Skye - das ist sozusagen unser Tagesziel :-). 
Wir haben bei der Auchtertyre Farm in der Nähe von Kyle of Lochalsh übernachtet. Heute scheint die Sonne, als wir um 7 Uhr aufstehen. Wir machen nochmals einen Hookup - man sollte jede Chance nutzen :-).  Gegen 10 Uhr fahren wir dann los und es geht in Richtung Fischerdorf Plockton. Wir folgen der A87 nach Balmacara und dann biegen wir auf die Straße mit der Nummer... ein Stopp - die Straße ist so klein, die hat nicht mal eine Nummer :-). Egal, die Anfahrt macht Spaß und nach acht Meilen und fast einer halben Stunde sind wir auch schon da. Wir parken am Hafen und zahlen drei Pfund für vier Stunden. Wir sehen am Parkautomaten ein Plakat - "Schifferl fahren" Elke kann nicht widerstehen, also geht es sofort zum 2. Hafen, der ein wenig außerhalb von Plockton liegt. Hafen 1 geht nur bei Flut und jetzt ist Ebbe, deshalb Hafen 2. Ach ja, heute ist Tag 7 in Schottland und wir haben die erste Katze gesichtet. Sie ist aber sehr eingebildet und würdigt uns nicht eines Blickes. Kurz nach elf Uhr gehen wir an Bord und zahlen für die 60 Minuten Tour pro Person 20 Pfund. 

Dann geht die kleine Bootstour durch die Bucht von Plockton auch schon los. Anfangs bei Sonnenschein kommt auf einmal eine frische Brise auf und es regnet wie aus Kübeln. Das kleine Schiff wird ganz schön hin- und hergeworfen in den Wellen. Aber so schnell der Regen gekommen ist, so schnell ist er auch wieder verschwunden. Der Kapitän erklärt uns etliches über die Historie, Wirtschaft und Tourismus von Plockton. Wir sehen den Bergpass Applecross, eine riesige Schiffswerft und haben einen tollen Blick auf das kleine Hafendorf. Plockton war ein Armenhaus Schottlands bis hier in den 70er Jahren der erste Film gedreht wurde und jetzt lebt der Ort vom Tourismus.

Ach ja, im Ticketpreis für das Schiff war auch eine "Seehund-100%-Sichtung-Garantie" eingebaut. Tja, der Kapitän kennt seine Seehunde und nach einer guten halben Stunde sind wir auch schon an dem "Seehund-Wellness-Felsen" vorbeigekommen und sehen unsere ersten Seehunde in Schottland. Etliche liegen auf den Steinen und genießen die Sonnenstrahlen. Der Kapitän erklärt uns, dass viele von ihnen in den nächsten Tagen Nachwuchs bekommen werden. Sehr cool.  Somit muss er uns auch den Ticketpreis nicht mehr erstatten. Ich habe ihm Augenwinkel gesehen, wie er den Seehunden Fische gegeben hat. Ich glaube, die machen da gemeinsame Sache :-). 

Ein sehr schönes Erlebnis - Seehunde in der freien Wildbahn zu sehen. Das hat sich gelohnt, dass wir heute nach Plockton gefahren sind. Der Kapitän dreht noch eine Runde an der Uferpromenade entlang, wo wir noch einmal die Skyline des Dorfes genießen können. Irgendwie richtig schön mit den weißen kleinen Häusern und den Palmen davor. Ja, Plockton hält, was es verspricht. 

Um 12.30 Uhr sind wir wieder an Land und drehen noch eine "Dorfrunde". Wir gehen entlang der Uferpromenade, machen Fotos von den Palmen und Elke entdeckt einen Souvenirshop :-). Sie entführt dort einen Krebs, der uns ab sofort im CamperVan begleitet. Somit ist Elchi nicht mehr alleine :-). 

Da im Hafen von Plockton gerade Ebbe ist, laufen wir noch auf die Hausinsel rüber. Wir kommen mit sehr schlammigen Schuhen auf der Insel an, machen ein paar Fotos und dann geht es auch schon wieder zurück. Gegen 13.30 Uhr verlassen wir den Fischerort Plockton. 

Wir fahren nun nach Kyle of Lochalsh und für die Rückfahrt von Plockton nehmen wir dieses Mal die Küstenstraße. Auch diese "Straße" hat keinen Namen. Unterwegs werden wir von den etlichen schottischen Sheriffs angehalten. Da wir aber kein Heu oder Gras dabei haben, dürfen wir dieses Mal ausnahmsweise auch ohne Wegzoll weiterfahren. In Kyle of Lochalsh füllen wir im Supermarkt Coop nochmals unsere Essensvorräte auf und dann geht es über die "Skye Bridge" hinüber auf die Insel Isle of Skye. Wir folgen der A87, die uns entlang der Küste in Richtung Portree, der größten Stadt der Insel, bringt. Bei Ashaig finden wir ein kleines cooles Cafe und machen eine Pause. Dann geht es weiter auf der A87. Der Verkehr ist schon der Hammer. War es bisher recht ruhig auf den schottischen Straßen, ist hier einfach nur extrem viel los. In Portree wechseln wir auf die Singleroad A855, die uns zum Old Man of Storr bringt. Wir sehen ihn schon von weitem, müssen aber knapp 20 Minuten an einer Ampel stehenbleiben, denn die A855 wird gerade repariert. Nebenbei schauen wir auch schon in Park4Night, wo wir übernachten können... Oh, oh, hier wird es echt schwierig, es gibt hier kaum Plätze, auf denen es erlaubt und auch möglich ist. 

Die Landschaft ist schon der Hammer. Wir kommen zum Leat Falls Park und schauen uns dort die Steilhänge an. Evtl. kann man dort auch übernachten. Nö, der Parkplatz ist viel zu steil, aber die Aussicht wär schon super. Wir klappern noch etliche Parkplätze ab und fahren bis zum Kilt Rock im Norden. Pustekuchen, keine Chance :-(. Also geht es wieder zurück zum Old Man of Storr, da hatten wir einen KM davon entfernt einen Parkbucht an der Straße gesehen. Vielleicht finden wir da ja für unseren CamperVan noch ein kleines Plätzchen. Ach ja, heute sind wir bis jetzt 65 Meilen gefahren. 

Gegen 17.15 Uhr stehen wir an der Parkbucht unterhalb des Old Man of Storr. Wir konnten den vorletzten Platz ergattern. Wir stehen zwar in einer großen Pfütze, haben aber eine super Sicht auf unser morgiges Wanderziel. Nach dem Duschen gibt es heute nur noch eine kleine Brotzeit. Stetig halten hier weitere Autos und Busse. Die Leute steigen aus, machen Fotos vom Old Man of Storr und schon sind sie wieder weg :-). Abends ist dann der ganze Rummel auf der Straße vorbei, so dass wir super geschlafen haben. Um 22 Uhr sind wir im Bett. 
Morgen wollen wir hinauf auf den Old Man of Storr wandern.