Langer Erik, Byrums Sandvik und Skigebiet Aboda Klint


Rundweg Aboda Klint, 5,4 km und 117 Höhenmeter

Markierung: rot (Abstecher zur Wolfsgrube orange)

 

Mehr Infos zur Tour im Link am Ende des Berichts. 


30.07.2021

Wir stehen heute erst um 8.30 Uhr auf. Eigentlich wollten wir heute mit dem Schiff auf die kleine Insel und Nationalpark Bla Jungfrun fahren. Leider gab es keine Karten mehr für das Schiff und außerdem sind die Fahrten heute alle wegen des starken Windes ausgefallen. Also "Notfallplan" :-). Wir hatten uns gestern noch eine Landkarte vom Ökopark Böda geholt. Der befindet sich im nördlichsten Öland und da sind wir ja auch :-). Nach dem Frühstück fahren wir zum Langen Erik und kommen dort um 10.30 Uhr an. Der "Lange Erik" ist ein Leuchtturm auf dem nördlichsten Punkt der Insel Öland und wir haben ihn gestern schon vom Trollskogen aus gesehen. Bei der Einfahrt werden wir kontrolliert! Ein paar Kühe gucken uns genau an und lassen uns dann doch durchfahren. Es gibt dort einen großen Parkplatz, der allerdings heute schon recht voll ist. Wir ergattern den letzten freien Platz und laufen über eine Brücke auf die kleine Insel auf welcher der Leuchtturm steht. 32 Meter hoch und 1845 erbaut und zu "normaleren" Zeiten auch begehbar. 

Rund um die Insel gibt es einen Rundweg. Auf Pfaden umrundet man den Langen Erik. Heute ist es so richtig windig. Die Wellen peitschen an die Küste und wir müssen uns sogar ein wenig in den Wind legen. Sind zwar insgesamt nur 1,5 km, die sich aber echt lohnen. Ach ja, direkt hinter dem Leuchtturm findet man noch eine kleine Steinstadt. 

Weiter geht es zum Naturreservat Bödakusten Västra mit Flugsandfeldern und Dünen. Da heute das Wetter nicht so toll ist, sind am Strand kaum Leute unterwegs und das heißt für uns wir können den Parkplatz in der ersten Reihe nutzen. Der Sandstrand ist sicher im Sommer, bzw. wenn die Sonne scheint super zum Baden. Heute ist es einfach nur windig ohne Ende. Von hier können wir auch die Insel Bla Jungfrun sehen, auf die wir eigentlich heute wollten. 

Gleich daneben befindet das Naturreservat Byrums raukar, das einzige richtige Raukfelsengebiet Ölands. Es gibt hier 120 Raukfelsen und ich glaube wir sind auf den meisten rumgekraxelt. Total interessant. Man kann zwischen den Felsen durchgehen, direkt ans Meer oder auch einfach nur von einem Felsen zum anderen springen. Wir machen mal wieder viel zu viele Fotos und einen Teil davon, aber wirklich nur einen Teil davon seht ihr hier. Dann muss es wieder schnell gehen, denn es beginnt wieder mal zu regnen. Also sputen wir uns und sind um kurz vor 13 Uhr wieder im CamperVan. 

Jetzt verlassen wir Öland wieder, aber das ist gar nicht so einfach. Bei Borgholm, der größten Stadt der Insel stehen wir erst einmal eine halbe Stunde im Stau. Der Wind weht heftig, als wir die Ölandbrücke erreichen. Glaub ich bin mit 60 km/h drüber gefahren. Die Brücke ist eng, zwar vierspurig, aber das Geländer ist nur wenige Zentimeter von der Fahrspur entfernt. Also geht es vorsichtig rüber. Unser nächstes Ziel ist das Wintersportgebiet Aboda Klint und es liegen 160 km vor uns. Über Kalmar geht es nach Maltrop und Kraksmala. Im Landesinneren fahren wir auf unendlich langen gerade Straßen durch riesige Waldgebiete. Autos sieht man nur sehr selten, genauso wie Orte.  Elke war langweilig und ich hab zu ihr gesagt, sie soll doch die Autos zählen. Nach einer halben Stunde war sie bei drei Autos :-). 

Um 16.30 Uhr erreichen wir Aboda Klint und fahren erst hinauf auf den Berg zu, Restaurant und Aussichtsplattform. Von dort haben wir eine tolle Sicht hinab auf den See Kleven, aber übernachten können wir hier nicht. In Park4Night hab ich aber einige hundert Meter unterhalb des Gipfels einen Platz entdeckt. Die Zufahrt ist mal wieder interessant. Es geht über einen Sandweg zu einem Wanderparkplatz, der direkt am See liegt. Wir sind hier aber nicht alleine, drei weitere Camper stehen schon dort. Wir stellen uns auf die obere Seite des Platzes und erkunden erst einmal die Badestelle. Es gibt einen Schwimmsteg, etliche Bänke und Tische und eine Feuerstelle. 

Als wir den Platz so erkunden, sehen wir das wir im Naturreservat Aboda Klint stehen (schon das dritte für heute :-)). Auf der Infotafel steht etwas von einer Wanderung und es ist noch zu früh zu faulenzen. Außerdem sind wir gerade gute 3 Stunden mit dem Camper gefahren. Also Wanderklamotten an und los geht es. Wir folgen der roten Markierung. Der Weg führt vom Badeplatz nach links um den See herum. Auf einem Pfad erreichen wir eine kleine Brücke über den Bach Badebodaän. Kurz darauf überqueren wir einen Forstweg und dann geht es über einen steinigen Weg bergauf. Nach knapp 1,8 km erreichen wir einen großen Forstweg. 

An dieser Kreuzung hätten wir eigentlich nach rechts abbiegen müssen, aber irgendwie hatten wir da das schwedische Wanderkonzept noch nicht verstanden. Bisher sind wir immer der roten Markierung gefolgt und ab und an war sie auch orange. Wir haben gedacht, die sind verbleicht. Aber es sind zwei verschiedene Markierungen. Der rote ist der Rundweg und der orangene ist der Dackelden Fernwanderweg. Also wer richtig gehen will muss hier rechts gehen. Wir sind links weiter... :-). Nach 400 Metern erreichen wir ein Haus und dort ist ein Schild mit der Aufschrift "Varggrop" (Wolfsgrube). Na klar, den Abstecher müssen wir machen und wir finden eine alte Wolfsgrube. Der Mensch hatte schon immer sehr viel Angst vor Wölfen. Wir sind dann insgesamt noch 2 km dem "falschen" Weg gefolgt und da wir keine See mehr gesehen haben, haben wir doch mal ein die Outdoor-App gesehen und na klar - wir sind falsch. Also wieder zurück zur ominösen Kreuzung :-). Ach ja, auf diesem Umweg hatten wir das erste und einzige Mal unangenehme Bekanntschaft mit den "berühmten" Mücken gemacht. 

Es geht nun auf dem richtigen Weg weiter und wir folgen wieder der roten Markierung. Nach 500 Metern überqueren wir eine Brücke. Darunter ist der Kanal zwischen dem See Kleven und dem See Kvillen. Auf den nächsten Metern sind wir dann auch wieder ganz nah am See und haben einen tollen Blick über das Gewässer. 400 Meter nach Brücke treffen wir auf eine Kreuzung und nehmen den Pfad, der steil den Berg hinaufführt. Über Pfade und an der Skipiste entlang führt uns der Weg nun immer weiter nach oben. 

Kurze Zeit später haben wir den Gipfel des Aboda Klint (157 m NHN) erreicht. Vorbei an den Häusern geht es zum großen Parkplatz und dann wollten wir eigentlich im Lokal zum Essen gehen. Leider sind wir zu spät dran und es ist bereits geschlossen. Wir gehen auf die Aussichtplattform gleich daneben und genießen den Blick in die Weite. Wir sind hier tatsächlich auf dem mit Abstand höchsten Berg der ganzen Umgebung. Wir folgen der Straße bergab und nach 100 Meter führt uns ein Pfad nach links in den Wald. Diesem folgen wir nun für 400 Metern. Es geht steil bergab und unten angekommen, haben wir wieder unseren Badeplatz und den Startpunkt der Tour erreicht. Die Tour ist eigentlich 5,4 km lang, für uns waren es heute 10 km :-). Elke geht nochmals ins Wasser und nach einer Dusche gibt es Abendessen. Heute Kartoffelstampf mit Erbsen und Wiener. Gegen 23 Uhr gehen wir ins Bett.