Natrurreservat Ramsvikslandet, Smögen und eine Mondlanschaft


Rundweg (Ramsvikslandet), 4,5 km und 68 Höhenmeter

Markierung: weiß, orange und blau

 

Mehr Infos zur Tour im Link am Ende des Berichts.


07.08.2021

 

Wir standen heute das zweite Mal in Folge auf dem Terrassencampingplatz in Strömstad. Knapp 40 Meter unter uns liegt der Hafen. Heute stehen wir um acht Uhr auf und nach dem Frühstück heißt es wieder mal - ver- und entsorgen.

Nach dem Check-Out um 11 Uhr geht es zurück auf die Autobahn und Richtung Süden. Nach ein paar Kilometern wird uns aber langweilig und wir verlassen die Autobahn wieder und fahren auf der romantischen Küstenstraße weiter. Über Hamburgsund und Hunnebostrand geht es immer auf kleinen Wegen gen Süden. Nach knapp 2 Stunden und knapp 110 km erreichen wir ein Schild, auf welchem "Naturreservat Ramsviklandet" steht. Hm, davon hab ich in irgendeinem Reiseführer gelesen. Wir biegen ab und stehen kurz darauf vor einer sehr schmalen Brücke über den Sotenkanalen. Der Brücke verbindet das Festland mit der Insel. Nachdem wir einige Zeit an der Ampel warten mussten, geht es auf sehr schmalen Straßen über die Insel. Kurz vor Ende der Straße beim Ort Tangevik bleiben wir auf einem Wanderparkplatz stehen und wollen uns eigentlich nur die Füße vertreten. 

"Hm, ein paar Meter weiter oben - da ist doch ein Aussichtspunkt!" Also rauf und den kleinen Hügel und vielleicht hat man ja dort eine tolle Fernsicht über die Insel. Der Parkplatz befindet sich knapp 200 Meter vor dem Ort und schräg gegenüber zweigt ein Weg hinauf auf ein Felsplateau. 

Von oben haben wir einen wunderbaren Blick auf die Schären und den kleinen Ort Tangevik. Oh je, hier gibt es einen Wanderweg... Also machen wir das, was brave Wanderer so machen, wir latschen dem Weg ohne Plan nach. Der Weg ist orange markiert und führt uns über das Feldplateau zu einem Feldweg. Hier verlassen wir den orangenen Weg und gehen ohne Markierung einfach kerzengerade weiter zum höchsten Punkt. Wieder können wir ein tolles Panorama genießen. Richtung Küste sehen wir schon wieder eine Markierung, dieses mal in weiß. Der Weg weist zu einer Eisentreppe, die auf die Felsen hinaufführt. Waren wir uns gerade noch nicht sicher, ob wir heute eine Tour gehen... Nun ist es amtlich, wir wandern :-). Wir starten Mapy.CZ und sehen, das es hier einen Rundweg gibt und so folgen wir nun den Holzpfosten mit der weißen Markierung. Es geht an der Bucht Tangeviken zu der benannten Eisentreppe. 

Wir steigen die Eisentreppe hinab, es geht durch einen kleine Urwald und auf der anderen Seite auf einer weiteren Eisentreppe hinauf auf ein Felsenplateau. Die nächsten Meter sind der absolute Wahnsinn. Die weißen markierten Holzpfosten weisen uns der Weg über eine riesiges Felsengewirr. Auf und ab, über Spalten, vorbei an kleinen Schluchten aus dem kleine Pflanzen der Steinwüste trotzen. Total toll. Vor lauter fotografieren komme wir gar nicht mehr weiter. 

Nach nur 300 Metern, gefühlt waren es mehrere Kilometer :-) erreichen wir eine Schlucht. Die Markierung weist uns hinab und über ein Meer von Felskugeln geht es Richtung Meer. Vor uns liegt die Bucht Kolbrand viken. Am Ende der Schlucht halten wir uns wieder links. 

Wir steigen wieder nach links hinauf auf die Felsen. Das nächste riesige Felsplateau liegt vor uns. Die Markierung ist super. Die Holzpfosten wurden mit Stahlstangen im Fels gesichert und weisen uns den Weg über das Labyrinth der Felsen. Stetig hat man eine phänomenale Sicht auf die Küste. Wir erreichen einen tiefen Spalt in den Felsen und gleich dahinter führt uns einen Eisentreppe hinab in das kleine Tal. Wahnsinn. Von Treppe zu Treppe waren es nur 700 Meter. Glaub wir waren da knapp eine Stunde unterwegs :-). Schauen, fotografieren und kraxeln. Das macht echt total Spaß. 

Nun geht es hinab in ein kleines Tal und wir biegen gleich nach links ab. Durch den Taleinschnitt geht es nach oben. War es bisher wüst und karg, sind wir nun mitten in einem kleinen Waldstück. Nach 200 Metern erreichen wir ein weiteres Felsenmeer über das uns die weiße Markierung führt. Nun geht es durch eine kleine Schlucht bergauf. Das Tal wird immer bunter. Viele Blumen, Gräser und Büsche begleiten uns immer weiter nach oben. Am höchsten Punkt angekommen führt der Pfad wieder über ein Felsenmeer und dann direkt in ein Waldstück.

Im Waldstück treffen wir auf eine Wegekreuzung und biegen hier nach links ab. Wir folgen diesem für ca. 50 Metern und treffen auf die nächste Wegekreuzung. Dort biegen wir scharf nach rechts ab und folgen nun der orangenen Markierung. Durch ein kleines Waldstück führt uns ein wilder Weg. Nach 100 Metern erreichen wir wieder abwechselnd Felsenplateaus und Waldstücke. Wieder ein ganz toller Abschnitt. Nach 900 Metern auf der orangenen Markierung erreichen wir in einem Waldstück wieder eine Wegekreuzung. 

An dieser Wegekreuzung biegen wir wieder nach links ab und folgen der blauen Markierung. Auf diesem Abschnitt verläuft auch der Fernwanderweg Sotelden. Nach ein paar Metern durch das Waldstück erreichen wir wieder eine felsige Passage, gesäumt von vielen kleinen Büschen und Kräutern. Wir folgen der blauen Markierung nun für 700 Meter, bis wir wieder eine Wanderkreuzung erreichen. 

An dieser Kreuzung halten wir uns rechts und über ein Felsplateau geht es immer kerzengerade bergab. Dieser Abschnitt ist wieder weiß markiert. Nach 400 Metern erreichen wir eine Straße, an der wir nach links einbiegen. Vorbei an einem Campingplatz geht es nun die restliche Strecke (500 m) bis zu unserem Parkplatz weiter.

Um 15 Uhr sind wir wieder am Parkplatz und es geht wieder zurück zur Brücke auf das Festland. Auch dieses Mal stehen wir wieder einige Zeit bis wir über die Brücke fahren können. Es geht weiter Richtung Süden. Wir wollen nach Smögen, das Saint Tropez von Schweden. Es sind nur 10 km und über die Smögen Bridge geht es auf die Insel Smögen. Wir fahren erst zum Supermarkt ICA und fahren dann in die Innenstadt. Hier ist mächtig was los, alle Parkplätze sind überfüllt und auf den Straßen wimmelt es nur von Menschen. Sogar die verstecktesten Parkplätze sind alle besetzt. So drehen wir mit dem CamperVan eine ausgedehnte Stadtrunde, vorbei am malerischen Hafen mit seinen Holzhäuschen und düsen wieder. Es ist einfach viel zu viel los. Weiter geht es Richtung Süden und nachdem wir in Smögen keinen Kaffee bekommen haben, machen wir beim Zoo Nordens Ark auf dem Parkplatz eine Pause. Es gibt den wohlverdienten Kaffee und frische Zimtschnecken. 

Während der Kaffeepause schauen wir schon mal wieder in Park4Night, wo wir denn heute stehenbleiben könnten. Da wir mit dem Naturreservat Ramsvikslandet schon sehr gute Erfahrungen gemacht haben, fahren wir jetzt zum Ort Ramsvik. Dieser liegt knapp 50 km von Smögen entfernt in Richtung Süden. Luftlinie wären es nur knapp 15 km, aber wir müssen einige Buchten "ausfahren". Kurz bevor wir unser Ziel erreichen, kommt ein sehr heftiger Platzregen. Wir fahren die letzten KM fast nur in Schrittgeschwindigkeit. Der Stellplatz liegt unterhalb einer Hügelkette auf einer Insel in den Schären, verbunden über eine kleinen Damm mit Straße. Der Regen hört auf und sofort scheint wieder die Sonne. Der erste Blick ist der Hammer!!! Vor uns ist eine Mondlandschaft.

Es ist 18.30 Uhr als wir den Yachthafen Lysekils Marina erreichen und wir werden von einem Regenbogen empfangen. Hier ist Platz für ca. 20 Wohnmobile und bezahlen müssen wir am Kassenautomaten beim Hafenmeister. Es ist zwar einiges los am Platz, aber kaum geht man ein paar Meter auf der kleinen Insel hin- und her, trifft man niemanden mehr. Wir erkunden sehr ausführlich den Hafen, die beiden kleinen Hügel und eine versteckte Bucht. Totales Aprilwetter, Sonne, Regen, Sonne, Regen, Sonne. Verrückt. Es gibt hier auch einen Kiosk, wo wir uns wieder mal Fish & Chips bestellen. Gegessen wird in einer Regenpause in der Nähe des Strandes. Danach machen wir nochmals einen kleinen Inselrundgang und Elke entdeckt sogar zwei Robben im Meer. Im CamperVan gibt es noch ein gutes Smögen Bier. Um 23 Uhr ist dann Schluss für heute und wir gehen ins Bett. Morgen geht es nach Mollösund, den Tipp haben wir gestern von dem schwedischen Ehepaar noch bekommen. Ähnlich schön wie Smögen, aber viel weniger los. Wir sind gespannt.