Rundweg Skurugata Schlucht, 2,2 km und 62 Höhenmeter
Markierung: blau
01.08.2021
Nach unserem gestrigen Lazy-Day ist heute wieder mehr geplant :-). Eine Elchsafari, eine Schlucht und dann noch in einen Nationalpark stehen auf dem Programm. Wir haben an einem tollen Stellplatz am See Assjön übernachtet. Gestern war es richtig frisch und auch heute ist es noch recht kalt... ABER: Die Sonne scheint und der Wind wehr auch nicht mehr. Wir stehen um 8 Uhr auf, schauen nochmals an den See und genießen die Morgenidylle. Nach einem tollen Frühstück geht es um 10.15 Uhr los. Wir wollen in den Elchpark "Skullaryd Älgpark, der liegt ca. 20 km nördlich von uns und wie wir auf der Homepage gelesen haben, beginnt um 11 Uhr die nächste Führung. Der Eintritt kosten 199 SEK, also so ca. EUR 20/Person. Wir sind die ersten am Parkplatz und es dauert nicht lange und von überall her kommen Autos mit Menschen aus allen möglichen Ländern, die ebenfalls an der Elchsafari teilnehmen wollen. Wir nehmen den zweiten Traktor, denn hier ist die Führung in deutscher Sprache.
Die Gespanne sind schon abenteuerlich. Ein Traktor und drei Anhänger :-). Zuerst geht es in eine Hirschgehege. Es dauert nicht lange und alle Hirsche kommen zu uns. Sie wissen ganz genau, jetzt gibt es Futter. Der Elchpark wird von einer Familie betrieben. Der Mann fährt unseren Traktor, die Frau fährt mit dem Quad nebenher und öffnet die Gatter und der Sohn fährt der ersten Traktor. Das Gehege ist riesig und es gibt viele Waldstücke in denen sich die Tiere verstecken können. Als nächstes geht es zum König Skandinaviens - dem Elch. Auch hier dauert es nicht lange und die Elche trotten aus dem Wald zu uns. Sie wissen - es gibt Futter. Einige Elche sind so verschmust, dass sie Chef sogar aus der Hand fressen und nebenbei mit ihm Kopf an Kopf schmusen :-). Die Elche sind echt beeindruckend. Leider haben wir in drei Wochen Schweden keinen in Natura gesehen, obwohl es sooo viele geben soll. Angeblich steht auf einem 5 km Straßenabschnitt mind. ein Elch. Die Safari dauert ungefähr eine Stunde.
Danach gehen wir noch in den Souvenirshop und holen und eine Elchtasse und einen Elch, der seitdem stetiger Beifahrer ist :-). Unser nächstes Ziel ist das Naturreservat Skurugata mit einer beeindruckenden Schlucht. Von hier sind es nur knapp 20 km bis zum Eingang. Die Anfahrt ist abenteuerlich. Feldwege und am Ende ein sehr schmale Straße auf der uns etliche Autos entgegenkommen. Rangieren ist angesagt :-). Um 12.30 Uhr erreichen wir den Parkplatz und gleich am Eingang findet man eine Übersichtskarte mit den Wanderwegen durch die Skurugata Schlucht.
Die Skurugata Schlucht ist ein Überbleibsel aus der Eiszeit. Solche Schluchten heißen in Schweden "sukror" und diese ist die größte von allen. Es gibt mehrere Wanderwege durch das Naturreservat. Wir nehmen den blauen Weg, denn er führt durch das ganze Gebiet. Er ist nicht lange, nur 2,2 km, aber total spektakulär. Vom Parkplatz aus folgen wir der blauen Markierung auf einem wurzeligen Pfad einen Hang hinab. Nach 500 Metern biegen wie nach links ab und nach kurzer Zeit erreichen wir den Eingang der Schlucht. Schaut ok aus, aber so beeindruckend nun doch wieder nicht :-). Das haben wir aber nur am Anfang gedacht... Über steinige Pfade geht es hinab in die Schlucht.
Meter für Meter wird das Ganze beeindruckender. Die Steilwände werden immer höher, der Weg immer steiniger und alles ist einfach nur WOW. Wir sind vor lauter staunen und fotografieren gar nicht mehr weiter gekommen. Hier sind wirklich nur ein Teil der Fotos, die wir gemacht haben :-). Es wären noch viel, viel mehr auf der Festplatte.
Nach einigen Metern durch die Schlucht geht es dann mächtig tief hinab und auf der anderen Seite über ein Geröllfeld wieder hinauf. Dann finden wir auf einem flacheren Teilstück hinter einer Holztafel das Gästebuch und verewigen uns dort. Es kommt das nächste tiefe Loch in der Schlucht, dass wir durchqueren müssen. Total super!!! Das hätten wir am Anfang der Tour nicht mal annähernd gedacht, das uns sowas hier erwartet. Es macht einfach nur Spaß!!!
Nach dem zweiten steilen Aufstieg über ein Blockmeer erreichen wir eine Leiter, die nach rechts aus der Schlucht hinausführt. Sie ist eine Art "Notausstieg" damit man den nächsten schwierigen Teil umgehen kann. Wir gehen natürlich weiter durch die Schlucht. Hab ich schon gesagt, das es voll Spaß macht. Vorbei an einer Höhle geht es nun wieder über riesige Felsen bergab. Hier muss man wirklich kraxeln und sollte trittsicher sein. Nachdem wir unten angekommen sind und damit den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht haben, wird die Schlucht wieder breiter und nur 100 Meter später sieht man sie schon gar nicht mehr.
Am Ende der Schlucht treffen wir auf eine Holzbrücke und gleich danach biegen wir nach links ab. Es geht zuerst steil auf einem Pfad bergauf und dann steil über die Steine. Der kurze Anstieg hat es in sich. Oben angekommen wir der Weg flacher, steigt aber weiter stetig an. Wir halten uns links und kommen zum höchsten Punkt der Tour. Wir erreichen den Gipfel des Skuruhatt mit einer tollen Fernsicht über die Wälder Schwedens. Hier gibt es etliche Sitzgelegenheiten und Unterstände. Wir folgen weiter der blauen Markierung, die uns nun auf einem flachen Sandweg wieder zurück zum Parkplatz bringt. Die Tour ist der Hammer!!!
Geflasht von den tollen Eindrücken erreichen wir um 14.30 Uhr wieder unseren CamperVan. Wir fahren aus dem Naturreservat und bleiben auf einem Feldweg stehen und reflektieren das Ganze nochmals :-). Eigentlich machen wir eine Kaffee- und Zimtschneckenpause. Ach ja, Zimtschnecken - eines der Lieblingsdinge der Schweden und wir sind auch Fans davon. Dann fahren wir weiter, denn wir wollen heute noch zum Nationalpark Store Mosse. Über Nässjö, wo wir noch tanken (Diesel: EUR 1,70), geht es weiter nach Ödestugu und dann in Richtung Nationalpark. Wir versuchen einen Stellplatz an einem See zu finden, aber hier ist mächtig was los, so dass wir nach drei Anläufen aufgeben und gleich zum Nationalparkparkplatz fahren. Hier darf man mit dem Camper sogar für eine Nacht kostenlos stehen. Um 18 Uhr erreichen wir den Parkplatz und ergattern den tatsächlich letzten Stellplatz. Über 30 Camper stehen hier heute. Da es noch hell ist, erkunden wir noch einen kleinen Teil des Parks. Wir gehen zum Naturum (Visitor Center), es hat zwar geschlossen, aber es gibt dort wieder kostenlose Wanderkarten in deutscher Sprache. Dann gehen wir zu einem nahegelegenen Aussichtsturm, welchen für uns ganz alleine haben. Es ist sonst niemand mehr da. Wir sitzen ganz oben und versuchen mit dem Fernglas Elche zu sichten :-). Leider ohne Erfolg. Aber wir können die Landschaft schon mal für unsere nächste Wanderung erkunden. Dann geht es wieder zurück und es gibt zum Abendessen Köttabular mit Nudeln. Gegen 23 Uhr geht es ins Bett, aber nicht lange, denn ich habe seit gestern Zahnschmerzen. Anfangs nur recht leicht, sind sie jetzt über Nacht richtig heftig geworden. An Schlaf ist nicht zu denken...
Mein beiden Wanderführer:
"Die 20 schönsten Touren zwischen Straubing und Sankt Englmar" und "Die schönsten 20 Touren zwischen Straubing und Waldmünchen" sind erschienen. Erhältlich
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Viel Spaß dabei!
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