Rundweg, 6,4 km und 101 Höhenmeter (tatsächlich sind es sogar gut 10 km, allerdings ist die Kartengrundlage von OA nicht ganz so gut, daher lt. Plan weniger)
Markierung: den kleinen Wegweiserschildern und Infotafeln folgen
06.05.2024
Tag 11 unserer Tour durch Slowenien. Nachdem wir die letzten drei Tage in Piran am Meer standen und coole Touren gemacht haben, geht es heute wieder in das Inland. Wir wollen in eine Karstschlucht hinabsteigen, die lt. Netz richtig cool sein soll. Um 8.45 Uhr stehen wir auf und nach dem Frühstück checken wir aus, und entsorgen noch einmal. Da treffe ich wieder den Olivenölverkäufer von gestern. Da ich ein AC/DC Shirt anhabe, kommen wir gleich ins Gespräch und quatschen über die Rockgeschichte von Ex-Jugoslawien und über deren coole Bands. Um 10.30 Uhr brechen wir dann endlich auf. Es geht wieder auf dem gleichen Weg zurück, auf dem wir gekommen sind. Piran in Richtung Lubljana. 90 km und genauso viele Minuten sind wir unterwegs. Bei der Autobahnausfahrt Unec geht es raus. Wir folgen einer kleinen Straße in eine Karstlandschaft. Die letzten 4 KM sind sogar auf einer sehr steinigen und holprigen Gravelroad. Wir parken auf dem ersten Parkplatz nach dem Gasthaus in der Gebiet Rakov Skojcan (Navi: Rakov Škocjan 17, 1380 Cerknica, Slowenien).
Gleich am Parkplatz befindet sich eine Infotafel und wir folgen dem Wegweiser "Mali navarni most" (Little Natural Bridge). Es sind nur ein paar Meter und schon erreichen wir zwei große eingefallene Höhlen. Über die größere Höhle führt eine natürliche Steinbrücke hinüber. WOW - das ist ja gleich mal so richtig cool. Wir laufen einmal um das ganze Gelände und schauen hinab in das tiefe Karstloch und dort können wir einen Weg erkennen. Da müssen wir hin :-).
Ein paar Meter links von der steinernen Brücke befindet sich ein weiteres Karstloch. Dort ist auch ein Schild "ab hier bist du selber Schuld, wenn dir was passiert" oder so ähnlich. Über
Serpentinen, auf schmierigen Untergrund geht es hinab in den Untergrund. Unten angekommen sehen wir auch schon den Fluss Rak, der hier in der Höhle verläuft und an deren Ende auf einmal im
Gestein verschwindet. 30 km später taucht er erst wieder an der Oberfläche auf. Wir sind baff und sind sehr vorsichtig. Hier in das Wasser zu fallen, wäre nicht so gut.
Das Teil ist der Wahnsinn.
Der Fluss führt aktuell sehr viel Wasser, daher sollte man genau überlegen, was man macht. Am linken Rand der Höhle gibt es einen schmalen steinigen Weg, der uns in den nächsten Karsttrichter führt. Wir gehen sehr vorsichtig auf den glitschigen Felsen auf die andere Seite oder besser gesagt wieder ins Licht. WOW - auf der anderen Seite befindet sich die "Kamniti most" (Stone Bridge in the Zelske Caves). Hier scheint es, als ob man in eine andere Welt eingestiegen ist. Irgendwie fühlt sich das wie die "Reise zum Mittelpunkt der Erde" an :-). Ach ja, das Erlebnis ist ohne Eintritt, ohne Sicherheitspaket und auf der ganzen Tour heute haben wir nur eine Handvoll Leute gesehen. Wir gehen über die Steinbrücke und genießen die Aussichten. Einfach WOW!!!
Weiter geht es in die nächste Höhle. Wir tasten uns langsam am Rand der Flusses und der Felsen entlang. Es würde jetzt noch zur Höhle "Zelske Jame" gehen. Die Felsen sind aber zu glitschig, das Wasser hier zu hoch und damit zu gefährlich, also lassen wir die Höhle aus. Wir drehen um und gehen zurück. Nach der Höhle wäre eh Schluss gewesen und wir hätten umkehren müssen. Über die Steinbrücke geht es wieder in die Höhle, wo der Fluss im Felsen verschwindet und dann wieder hinauf aus dem Karstloch und zurück zur letzten Infotafel. Wenn heute nur solche Attraktionen kommen, dann werden wir hier niemals fertig mit der Tour. Das war schon mal richtig spektakulär.
Weiter geht es über einen Waldpfad, der uns wieder hinab in Richtung Rak bringt. Wir erreichen einen Aussichtspunkt oberhalb des Flusses und unterhalb gab es mal ein Mühle. Wir folgen dem Pfad, der uns nun mehr oder minder immer am Fluss Rak entlang führt. 400 Meter nach dem Aussichtspunkt erreichen wir eine Brücke und wechseln auf die andere Seite.
Direkt bei der Brücke kann man hinauf zur Gaststätte/Hotel gehen. Dieses hat aber geschlossen und ich bin nicht sicher, ob es überhaupt wieder öffnet :-). Nun geht es immer am Pfad entlang des Flusses weiter. Mal direkt daneben, mal ein wenig abseits. Markierungen sind hier eher rar, aber es gibt ja auch nur den einen Pfad, somit kann man sich nicht verlaufen. Nach einem guten halben Kilometer erreicht man eine Quelle. Dort lohnt ein Abstecher nach rechts zu einem Blautopf. Sehr idyllisch.
Hinter der Quelle geht es weiter. Mal ist der Pfad richtig steinig, mal geht es auf einem angenehmen Waldpfad weiter. Wir kommen direkt an der Schotterstraße vorbei, die wir von der Hinfahrt kennen. Auf einem Wiesenpfad neben dieser geht es weiter. Dann biegen wir nach rechts ab und nach nur 300 Metern kommen wir am nächsten Highlight der Tour vorbei. Wir sehen schon die "Veliki naravni most" (Great Natural Bridge). Über einen Abstecher auf einer Wiese erreicht man am Fluss die Höhle. Mächtig das Teil und was wir bisher noch nicht wussten, über die Brücke führt auch der Schotterweg. Wir schauen uns das Teil wirklich sehr genau an. Ach ja, wir sind im Bärengebiet und daher reden wir in Slowenien extrem viel miteinander oder klappern mit unseren Trekkingstöcken. Auf der ganzen Reise haben wir aber keinen Bären gesehen.
Nun geht es über einen Naturtreppe hinauf zur Großen Steinbrücke. Oben gibt es einen Aussichtspunkt mit schöner Sicht hinab auf den Platz, auf dem wir gerade waren. Neben uns ist auch schon die Schotterstraße, die wir von der Hinfahrt kennen. Auf der anderen Seite der großen Brücke befindet sich wieder ein cooles kleines Tal, dass wir von oben schon sehen können. Der Zugang ist wieder richtig tricky und führt wieder durch ein Karstloch, das wir erst einmal suchen müssen :-).
Das Karstloch zu finden ist gar nicht so einfach :-). Wir laufen mehrmals hin und her. Mapy.CZ bringt uns nichts, denn hier gibt es keinen Empfang. Wir folgen der Schotterstraße bis zu einer großen Linkskurve und dort befindet sich der Einstieg in das Karstloch. Auch hier wird gewarnt. Bei großem Wasseraufkommen soll man nicht absteigen, denn der Zugang zur Schlucht führt über eine Höhle, die am Flu0 entlang führt. Heute ist der Weg überschwemmt, also lassen wir das. Somit geht es für uns zurück. Man kann nun einem Pfad auf der anderen Seite der Schotterstraße folgen oder man geht auf der Schotterstraße :-). Da der Pfad eher unspektakulär ist, geben wir auf der Schotterstraße Gas und sind um 15 Uhr wieder am Wanderparkplatz. Krasse Tour. Vor allem der Anfang war richtig spannend und total cool.
Wir sind am Überlegen, was wir nun als nächstes Ziel ansteuern wollen? Zur Überbrückung :-) geht es nun erst einmal zum Supermarkt nach Cerknica und danach noch zum Postamt, wo wir die Postkarten
einwerfen. Wow, das Porto für neun Postkarten kostet in Slowenien 15 EUR!!! Gedauert hat es dann drei Wochen, bis die Karten daheim waren. Um 17 Uhr sind wir fertig und der Plan für den Rest der
Slowenienreise steht. Es geht wieder in den Triglav Nationalpark und zwar an den Fluss Soca. Als nächstes Ziel haben wir einen Stellplatz im Socatal bei Poljubinj gefunden (Navi: Poljubinj
102, 5220 Tolmin, Slowenien). Über kleine Passstraßen, teils mit richtig viel Serpentinen, führt uns die Straße #102 weiter. Für die 80 km benötigen wir fast zwei Stunden. Um 19 Uhr kommen wir am
Stellplatz an. Er kostet stolze EUR 24, hat aber sogar eine überdachte Entsorgungs- und Versorgungseinrichtung. Wir laufen runter zur Soca und sehen schon das typisch türkise Wasser des Flusses.
Heute gibt es nur eine Brotzeit und um 22.30 Uhr gehen wir ins Bett. Abends regnet es heftig und auch für den morgigen Tag meldet er "Wasser von oben".
Morgen wollen wir einen Wasserfall "Slap Kozjak" erkunden und dann in das Herzstück des Soca-Tals fahren und zwar in den Ort Soca.
Mein beiden Wanderführer:
"Die 20 schönsten Touren zwischen Straubing und Sankt Englmar" und "Die schönsten 20 Touren zwischen Straubing und Waldmünchen" sind erschienen. Erhältlich
im Handel .
Viel Spaß dabei!
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