20.07.2024
Nachdem wir gestern einen "perfekten" Urlaubstag mit einer coolen Wanderung, einem Rockkonzert am Abend und einem Stellplatz am See hatten, geht es heute weiter. Wir wollen heute zwei Felsenstädte erkunden, die Pschichraser (Příhrazské skály) und die Prachauer (Prachovské skály) Felsenstadt.
Nach einer ruhigen Nacht, das Rockkonzert war um 22 Uhr zu Ende stehen wir heute um 9 Uhr auf und es gibt Frühstück auf der Badewiese. Nach den täglichen CamperVan Arbeiten (putzen, abwaschen usw.) geht es um 11 Uhr weiter. Stopp, davor bekommen wir noch von einer Oldtimer-Kolone Besuch, die hier einen kurzen Stopp machen. Wir fahren zum Wanderparkplatz für die Pschichraser Felsenstadt (Navi: Mužský 40, 295 01 Boseň-Loukov u Mnichova Hradiště, Tschechien). Eine kleine Stichstraße führt von Ort Dneboh hinauf auf das Plateau. Der Parkplatz kostet 100 CZK und es gibt "nur" ca. 40 Parkplätze, die um kurz nach 11 Uhr schon so gut wie belegt sind. Wir schnappen uns den letzten freien Platz und gehen zum Restaurant, das am Parkplatz liegt. Dort startet unsere Wanderung. Wir folgen anfangs der Markierung "blau". Hier ist mächtig was los.
Es geht nun auf einem kleinen Waldweg ein wenig hinter dem Abhang des Felsenplateaus entlang. Nach 800 Metern treffen wir auf den Wegweiser "Studený průchod" und dann wird es gleich mal richtig cool. Wir folgen der blauen Markierung. Der Weg führt uns nun nach links in eine Felsspalte. Links und rechts türmen sie die Felswände auf und direkt dazwischen gehen wir hindurch. TOP.
Wow, top, die Schlucht war cool. Auf der anderen Seite geht es weiter und wir folgen weiter der Markierung "blau". Nach ein paar Metern geht es zwischen Felsen hindurch, den sogenannten "Ženská vrata". Dann steigt der Pfad wieder an und wir gehen in einem Waldstück hinter den Steilklippen weiter. Nach 400 Metern erreichen wir den Wegweiser "Drábské světničky". Davor geht es aber über eine Holztreppe bergab und am Wegweiser stehen wir auf einmal zwischen ganz vielen sehr hohen Felsen. Es gibt hier auch einen Rastplatz.
Wir halten uns hier erst einmal links und dann geht es über eine sehr steile Eisen- und Steintreppe durch einen schmalen Spalt nach oben. Rückblickend hat man eine richtig coole Sicht hinab auf die Ebene rund um die Felsenstadt. Wir drehen oben noch eine Runde und drehen am Aussichtspunkt nach gut 100 Metern wieder um und steigen die Treppe wieder bergab zum Rastplatz. Dort geht es oberhalb des geschlossenen Aufgangs zum "Drábské světničky" Aussichtspunkt nochmals durch einen engen Felsenspalt und dahinter verbirgt sich ein weiterer Aussichtspunkt und hier drehen wir wieder um und gehen zurück zum Rastplatz.
Jetzt geht es wieder zurück zum Parkplatz, dafür nutzen wir aber jetzt immer den Weg entlang den Steilhängen. Über die Holztreppe geht es nun wieder zurück und nach gut 100 Metern biegen wir nach links ab und nutzen nun die Markierung "Rot", die uns über einen Pfad hinaus zu den Aussichtspunkten führt. Mal ein wenig verdeckt von Bäumen und dann wieder mit toller Sicht wandern wir nun die nächsten 400 Metern entlang der Felsen. Das macht heute echt mal wieder Spaß.
Wir treffen wieder auf unseren Hinweg und folgen diesem nach der beeindruckenden Felsenschlucht, bzw. den langen Felsenspalt, den wir vom Hinweg schon kennen. Gleich dahinter geht es links auf der gelben Markierung bergab und rechts auf den blau/roten Markierung auf dem bekannten Weg weiter. Wir folgen aber dem aufgelassenen Pfad der genau dazwischen wieder in Richtung der Aussichten führt. Er ist zwar nicht mehr markiert, aber man kann ihn sehr gut erkennen. Vorbei an einigen Aussichtpunkten müssen wir uns auch immer wieder ein paar kurze Alternativwege suchen, da hier etliche Bäume kreuz und quer liegen. Auch eine steinerne Treppe zu einem Aussichtspunkt können wir nicht mehr nutzen, da große Steine den Weg blockieren. Macht nichts, der Pfad ist trotzdem cool. Nach 900 Metern treffen wir wieder auf den uns bekannten Weg und von hier sind es nur noch 300 Metern und wir sind wieder an unserem Startpunkt.
Eine tolle Wanderung und heute am Samstag war auch richtig viel los. Der Parkplatz ist nun komplett dicht und so verschwinden wir lieber gleich und machen den Platz für die nächsten Besucher frei. Es ist jetzt 13 Uhr und für uns geht es nun zum nächsten Highlight.
Wir wollen in die Prachauer Felsenstadt. Nach knapp einer Stunde und 60 KM kommen wir auch schon an. Bevor wir zum Parkplatz dürfen, müssen wir erst einmal 500 CZK Parkgebühren zahlen. WOW - das ist teuer knapp 20 EUR nur fürs parken. Der Eintritt selbst in die Felsenstadt kostet dann nur noch 240 CZK, fast schon ein Schnäppchen!!! Aber wir jammern nicht, denn die Felsenstadt wird eines der Highlights dieser Tage werden. Hinter dem Kassenhäuschen biegen wir nach links ab und folgen einem Schotterweg bis zum ersten Wegweiser "
Pod Prachovskou jehlou". Die erste Sicht auf die Felsenstadt ist schon mal richtig super.
Ab dem Wegweiser folgen wir der Markierung grün. Es geht nun vorbei an den vielen tollen Felsen und wir treffen auf eine Wegekreuzung. Unser Weg führt uns weiter nach links und dann gleich wieder nach links. Stufen führen uns nun bergauf. Die ersten Stufen des Tages, es werden weit über 1.000 Stufen heute auf diesem Rundweg werden. Es geht um einen Felsen herum und eine Steintreppe wartet gleich direkt dahinter. Zwischen einen Felsenspalt hinauf inkl. toller Aussicht und über eine weitere gesicherte Treppe geht es immer weiter bergauf. Nach insgesamt 200 Metern (gefühlt mehrere KM :-)) weist uns ein Schild hinauf auf den Aussichtspunkt "Schlikova vyhlídka". WOW - von hier haben wir die perfekte Sicht auf die Prachauer Felsenstadt.
Jetzt geht es die Stufen wieder hinab zur grünen Markierung und eine weitere steinerne Treppe bringt uns noch weiter nach unten. Unseren nächsten Stopp haben wir vom Aussichtspunkt aus schon gesehen. Gleich gegenüber befindet sich dieser, aber wie gesagt, erst mal runter und dann wieder rauf. Nach 150 Metern sind wir am "Všetečkova vyhlídka".
Wow, die Tour ist cool. Weiter geht es im auf und ab, aber dieses Mal nicht mehr so "stufig :-)" weiter. 300 Meter später wird es wieder spektakulär. Es geht durch den Felsspalt und zur Aussicht "Hakenova vyhlídka". Die Felsen haben die Namen: Großer Pfadfinderturm, Hakenturm, Kamel, Obelisk und Brüderturm. Erst rauf, dann wieder steil runter und alles durch Felsspalten und auf Treppen dazwischen. Boah eh :-) - genau unseres. Ach ja, manche Durchgänge sind so schmal, dass geht nur ohne Rucksack, der muss vor sich herschieben. TOP!!!
Wir sind am Ende der vielen Stufen (es sind noch nicht mal annähernd die letzten der Tour :-)) erreichen wir den Wegweiser "U Hlaholské vyhlídky". Wir biegen hier nach links ab und folgen der Markierung "rot". Wir machen jetzt einen Abstecher zum Aussichtspunkt "Křížkovského vyhlídka". Unten sehen wir einen schönen See und einen Campingplatz und den werden wir heute sogar noch ansteuern. Zum Zeitpunkt der Wanderung wussten wir das aber noch nicht :-). Dann geht es wieder zurück zum Wegweiser (hin und zurück: 600 Meter)
Wir folgen wieder der grünen Markierung, die uns zum nächsten Aussichtspunkt "Hlaholská vyhlídka" bringt. Danach folgen wir wieder der grünen Markeirung und kommen am Wegweiser "Nad Císařskou chodbou" vorbei. Wir bleiben auf der grünen Markierung, werden hier aber später diesen Abschnitt noch einmal gehen. Als nächstes geht es zum Aussichtspunkt "Skalní věž Sevřené věžičky". Beiden Aussichtspunkte sind wieder der Hammer, aber ich glaube wir haben für heute schon eine View-Überdosis :-). Beim Wegweiser "U buku" biegen wir nach rechts ab und folgen nun der gelben Markierung.
Am Wegweiser "U vyhl. Českého ráje" wechseln wir auf die rote Markierung und machen einen Abstecher zum.... na klar, zum nächsten Aussichtspunkt mit dem Namen "Vyhlídka Českého ráje". Dann geht es wieder zum Wegweiser zurück und nun folgen wir der Markierung "gelb". Diese bringt uns über viele Stufen wieder hinab zu einem Aussichtspunkt, der sich mitten in der Felswand befindet. Weiter geht es über eine sehr enge (Rucksack runter) Treppe hinab durch einen Felsenspalt. WOW - einfach nur cool. Unten angekommen stehen wir bald auch schon wieder an der Kreuzung, die wir vom Anfang der Tour kennen.
Am Wegweiser "Zadní Točenice - rozc." biegen wir nach rechts ab und folgen nun der Markierung "gelb". Die ersten paar Metern kennen wir schon. Dieses Mal biegen wir aber nicht nach links ab, sondern gerade aus weiter. Es beginnt der nächste Aufstieg. Es folgt die nächsten ewig lange Treppe bergauf. Die Stufen werden immer steiler und wir machen wieder etliche Höhenmeter. Auch dieser Abschnitt ist wieder richtig cool. Am Ende der Stufen stehen wir wieder am Wegweiser "Nad Císařskou chodbou" und biegen wieder nach rechts ab und folgen dem Weg, den wir gerade erst gegangen sind.
Auf dem bekannten Weg erreichen wir wieder den Wegweiser "U buku" und biegen hier jetzt nicht mehr ab, sondern gehen geradeaus weiter. Wir folgen nun der Markierung "grün". Es geht nun wieder einmal bergab und wieder sind es Stufen, die uns nach unten bringen. Danach geht es durch ein Felsenlabyrinth, durch Felsentore und kleine Felsspalten. Wir queren einen größeren Weg mit dem Wegweiser "Vyhlídka Šikmá věž - odb." und über eine lange Treppe geht es wieder bergauf. Nach einem Felsental erreichen wir den Aussichtspunkt "Vítkova vyhlídka". Von hier hat man eine schöne Sicht hinab in die Ebene der Gegend.
Es geht wieder zurück in das Felsental, wo wir uns nun links halten. An einer riesigen Felsenwand geht wieder bergab und wir treffen ein paar Meter oberhalb des letzten Wegweisers wieder auf den breiten Weg. Hier biegen wir nun nach links ab und es geht bergauf. Anfangs auf einem Weg, geht es auch bald wieder auf Treppen bergauf. Wieder eine sehr coole Schlucht. Oben angekommen treffen wir auf den Wegweiser "Nad Fortnou" und eine Schutzhütte. Hier machen wir erst einmal Pause. Wow, ist die Tour cool. Sie ist aber auch richtig anstrengend. Lt. Tool sind es nur knapp 5 km, aber unser Schrittzähler hat weit über 10 km angezeigt. HM sind auch nicht zu verachten und so wundert es nicht, dass wir gerade die letzten Wasserreserven angreifen - was echt sehr selten bei uns vorkommt :-).
Nach unserer kurzen Rast folgen wir weiter der grünen Markierung und erreichen nach einen leichteren Anstieg (sogar ohne Stufen :-)) den letzten Aussichtspunkt für heute. Vom "Pechova vyhlídka" haben wir nochmals eine wunderbare Sicht über die Prachauer Felsenstadt. Wir genießen die Aussicht und lassen uns hier ein wenig Zeit. Die Sonne scheint und es sich auch so gut wie keine weiteren Wanderer mehr unterwegs. SUPER!!!
Wir sind wieder ganz weit oben in der Felsenstadt und das heißt: Wir müssen wieder runter und wie geht das am schnellsten? Na klar über ganz steile und vor allem gaaaanz viele Stufen. Es geht nochmals knapp 80 Höhenmeter über eine Steintreppe bergab. Das geht auf die Knie. Am Ende der Treppe treffen wir auf einen breiten Weg und den Wegweiser "Zelená rokle - rozc.". Wir biegen nach links ab und die grüne Markierung führt uns in Richtung Ausgang. Die letzten 300 Meter führen uns auf einem breiten Weg in Richtung Kassenhäuschen. Das hat mittlerweile schon geschlossen, denn es ist schon 18 Uhr als wir an unserem CamperVan ankommen. Die Tour ist der absolute Hammer und muss sich vor der Sächsischen Schweiz nicht mal annähernd verstecken.
Wir schauen kurz in der Park4Night App und sehen, dass es am See, den wir von einem der Aussichtspunkte gesehen haben, zwei Campingplätze befinden. Also fahren wir da mal hin und versuchen unser
Glück. Da heute Samstag und Urlaubszeit in Tschechien ist, sind die Plätze gut gefüllt. Wir können aber am Campingplatz "Eden Jinolice" einchecken und "quetschen" uns zwischen die anderen Camper.
Heute ist es eng, aber wir müssen ent- und versorgen, daher muss das sein. Heute gibt es nur eine Brotzeit, Dosenfisch und Brot dazu. Nach dem Essen springt Elke noch in den Badesee "Oborský
rybník" und dann geht es wieder in den Camper. Duschen, aufräumen und alles mögliche muss noch gemacht werden. Gegen 23 Uhr gehen wir ins Bett. Ach ja, die ganze Nacht lief heute so eine Art
Schlagerparty und erst gegen 4 Uhr war Ruhe. War aber nicht schlimm. Wir haben schon lautere Stellplätze gehabt. Ach ja, der Campingplatz kostet 500 CZK.
Morgen wollen noch die Burg Trsoky besuchen und dann verlassen wir das Böhmische Paradies in Richtung Riesengebirge.
Mein beiden Wanderführer:
"Die 20 schönsten Touren zwischen Straubing und Sankt Englmar" und "Die schönsten 20 Touren zwischen Straubing und Waldmünchen" sind erschienen. Erhältlich
im Handel .
Viel Spaß dabei!
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