Stozec - Horni Plana


6. Etappe, 15,6 km, 344 HM auf und 364 HM ab (wenn man mit dem Zug fährt), Die ganze Etappe wären 30,9 km und 500 HM.

Markierung/Verlauf: Ab Stozec mit der Bahn nach Cerny Kriz und von dort auf der gelben Markierung (=Bärenpfad) bis nach Ovesna. Von dort geht es mit der Bahn nach Horni Plana.

 

Mehr Infos zur Tour am Ende des Berichts im Outdooractive-Link. 


02.09.2018 - Tag 6.

Heute sind wir bereits um 6.30 Uhr aufgestanden. Elke hat nochmals die Achillessehne richtig dick eingeschmiert. Sie möchte trotz Schmerzen heute trotzdem laufen. Gegen 8 Uhr gibt es Frühstück, wir bummeln rum und unterhalten uns ziemlich lange mit einem Radfahrer aus Karlsruhe. Beim auschecken gegen 8.45 Uhr gibt es noch ein paar Verständigungsprobleme, alles halb so wild, aber die Zeit wird schon ein wenig knapp. Um 9.20 Uhr geht unser Zug. Wir wollen den Abschnitt nach Cerny Kriz, sind so 3,5 KM, auslassen. Ebenso werden wir ab Ovesna bis Horni Plana mit der Bahn fahren. Beide Abschnitte sind auf Asphalt und deshalb wollen wir mehr Zeit in den Bärenpfad investieren. Um es vorweg zunehmen, das wird heute die schönste Tour der ganzen Reise. Wir laufen den Kilometer durch Stocez runter zum Bahnhof und sind rechtzeitig da. Drei Belgier wollen auch auf den Bärenpfad, allerdings starten diese in Ovesna. Der Zug kommt pünktlich. In Tschechien zahlt man im Zug beim Schaffner. Dieser ist aber in einem anderen Abteil, also fahren wir die eine Station mit und wollen am Bahnhof vom Cerny Kriz zahlen. Er will aber kein Geld. "Eine Station? Das rentiert sich nicht" :-). Cool!!! Am Bahnhof von Cerny Kriz ziehen wir unsere Regenjacken an, es regnet wieder mal. Um 9.45 Uhr geht unsere Wanderung los. 


 

Wegweiser:

 

Cerny Kriz (ZST)

745 HM

 

Nur der Richtung des Wegweiser folgen. 

 

Der Wegweiser weist nur die Richtung vom Bahnhof zum Wanderweg.


Am Bahnhofsgebäude ist der Wegweiser und zeigt uns die Richtung zum Wanderweg. Er befindet sich hinter dem Gebäude. 


 

Wegweiser:

 

Cerny Kriz (Zst/Rozc.)

745 HM

 

Wir folgen heute immer der GELBEN Markierung. 


Da hier die Wanderer nicht über die Gleise laufen sollen führt uns der Weg einmal drumherum. Ca. 500 Meter und wir sind auf der anderen Seite des Bahnhofs. 
Hier sind die Wegweiser wieder mit dem blauen Goldsteig -S- markiert. Wir befinden uns auf dem CZ10b.


 

Wegweiser (orange):

 

Cerny Kriz

745 HM

 

Wir folgen der Markierung GELB, bzw. dem Bärenpfad.


An diesem Wegweiser beginnt der Medvedi Stzeka (Bärenpfad). Eine Infotafel erklärt uns nochmals den Weg, der heute vor uns liegt. Anfangs führt er uns âber noch auf einem Stück Asphalt am Bach Hucinka entlang.


 

Wegweiser:

 

Lesni Potok (USTI).

740 HM

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.


Es geht über den Bach Hucinka (es gibt auch ein Brücke). Dann folgen wir einem Schotterweg. Wir haben heute insgesamt 344 HM und die Hälfte davon liegt bis Jeleni vor uns. Es geht an einer Gedenktafel für den Kronprinz Rudolf vorbei, wir sind jetzt auch auf dem Kronprinz-Rudolf-Steig.


 

Wegweiser:

 

Prusek na Rudolfove Ceste

796 HM

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.


Nach dem Wegweiser geht es wie gewohnt, auf einem Schotterweg immer leicht bergauf, weiter. In einer Linkskurve zweigt nach rechts ein Pfad ab. Jetzt kommt der erste, aber nur kurze schöne Abschnitt. Es geht über einen wurzeligen und steinigen Pfad hinauf zum Rudolfstein. 


 

Wegweiser:

 

Rudolfova Cesta

825 HM

 

Wir folgen der Markierung GELB.


Am Ende des Pfades biegen wir nach rechts und folgen wieder einem Schotterweg. Es geht leicht bergauf und ab und zu hat man einen Blick ins Tal. Heute ist es leider sehr neblig, also keine Ausblicke. Dafür hat es aufgehört zu regnen :-).


 

Wegweiser:

 

Medvedi Kamen

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.


Der Weg führt uns immer weiter auf dem breiten Schotterweg. Jetzt zieht der Nebel auch schon ein wenig nach oben, so das wir doch den einen oder anderen schönen Blick ins Tal haben.


 

Wegweiser:

 

Medvedi Cesta

911 HM

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.


Wir treffen auf eine Straße und biegen hier am Wegweiser nach links ab. Jetzt sind es noch 500 Meter bis zur Ortschaft Jeleni (Hirschbergen). Am Parkplatz gehen wir nach rechts und schauen uns den Tunnel vom Schwarzenberg-Schwemmkanal an. Dieser wurde 1789 erbaut. 2 Jahre Bauzeit, 1.000 Arbeiter, 87 Brücken, 158 Wasserrinnen, 22 Schleusen und 20 Steinwehre. Der Tunnel an dem wir sind ist um 400 Meter lang und bis zu 16 Meter tief. Der Kanal galt seinerzeit als Weltwunder. Über 100 Jahre wurde hier Holz geschwemmt, das dann auf der Donau bis Wien transportiert wurde. 1892 war dann Schluss, da immer mehr auf Kohle als Heizungsmaterial umgestellt worden ist. 

In Jeleni (Hirschbergen) gibt es ein Restaurant/Imbiss und wir machen hier unsere Pause. Es gibt eine heiße Kartoffelsuppe mit Brot; Himbeerlimo und einen Kaffee. Nach einer guten halben Stunde machen wir wieder uns auf den Weg. 


 

Wegweiser:

 

Jeleni Vrchy

885 HM

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.

 


Gut gestärkt machen wir uns wieder auf und es geht auf einem Schotterweg bergauf. Nach ca. 80 HM führt uns ein Pfad nach rechts in den Wald. Unterwegs haben wir auch wieder die drei Belgier getroffen, die in Ovesna gestartet sind. Auf einem Holzbohlenweg kommen wir an den Jeleni jezirko (Hirschensee). Heute im Nebel ist er richtig mystisch. Wir machen viele Fotos :-). Am See beginnt der richtig reizvolle Abschnitt des Bärenpfads. Das Highlight unserer 9-tägigen Wanderreise. ACHTUNG: Ab hier ist der Weg sehr steinig und wurzelig, d.h. vor allem bei nasser Witterung kann es hier richtig rutschig werden. TRITTSICHERHEIT ist hier sehr wichtig. Die Tour ist aber mit ein wenig Vorsicht auch bei Nässe möglich (heute war es nass :-) ).


 

Wegweiser:

 

Jeleni Jezirko

950 HM

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.


Nach unserem Fotostopp am See geht es auf einem Wurzelpfad weiter. Kurz darauf wandern wir auf einem wilden Weg (ein richtiger Buckelweg :-)) weiter. Der hat schon viel erlebt, so uneben wie er ist. Dann zweigen wir nach rechts ab und es geht wieder auf einem Pfad den Berg hinauf. Oben sehen wir auch schon richtig viele Steinbrocken. 

Jetzt führt uns der Weg auf die Felsen, um die Felsen, durch die Felsen, immer weiter hinauf :-). Das macht sowas von Spaß. Ein wenig kraxeln ist notwendig, aber trotzdem ist alles leicht zu gehen. Am höchsten Punkt haben wir den Pernik mit 1.049 HM erreicht. Ein Rundumsicht gibt es nicht, dafür aber ganz viele große Steine. Ein richtig toller Platz. Wir gehen auf Entdeckungstour und kriechen durch einige Steine und finden immer wieder schöne Plätze. Danach geht es wieder auf den Pfad zurück und wir wandern bis zum nächsten Forstweg. Dort wird erstmal auf der Karte studiert, was als nächstes auf uns wartet. Es gibt hier ganz viele Gesteinsformationen mit den unterschiedlichsten Bezeichnungen, auf die wir nun treffen werden. 

Jetzt geht es über den schlammigen und steinigen Forstweg bergab. Danach kommen wir an einem "Steinhaufen" vorbei, der noch keinen Namen hat. Wir haben ihn auf den Namen "Darkwing Duck" getauft. Er sieht doch auch aus wie eine Ente :-)? (siehe letztes Bild)

Viele der Felsen haben sogar einen ganz offiziellen Namen und ein kleines Hinweisschild mit Bild erklärt warum der Felsen so heißt, wie er heißt :-). Der nächste heißt: Obri Kostki (Riesenwürfel). Zwei quadratische Felsen liegen vor uns. Dazwischen folgen wir immer wieder schönen steinigen und wurzeligen Pfaden. Ein hin und her und auf und ab. Hab ich schon gesagt, das sowas richtig Spaß macht? :-) Danach kommen wieder Felsen - ohne Namen.

Hlava Telete (Kopf vom Kalb)Passende Bezeichnung :-)

Pychavka Obrovska (keine Übersetzung gefunden) - schaut aus wie eine bewaldete Kugel - also vielleicht unser Planet Erde??? :-)

Kamenna Kraska (keine Übersetzung gefunden) - Die Faust wäre passend :-)

Die nächsten paar hundert Meter geht es wieder auf Pfaden weiter. Über Steine und Bäume klettern, vorbei an riesigen Gesteinsbrocken führt uns der Weg nach unten. TOP!!!

Wir kommen zu den nächsten größeren Steinen, die auch keine Namen haben. wir haben uns dazu entschieden, das der eine Stein den Namen "Montgomery Burns" (The Simpsons) erhält :-). Die lange Nase und der fiese Blick. Nein, wir haben nichts getrunken :-). Bier gibt's nur abends.

Dieses Mal haben wir ein Wildschwein entdeckt :-). Wer sieht es?

Nein, nicht ich, auf den ersten beiden Fotos.

Jetzt führt uns der Pfad über ein Hochmoor. Über einen Holzbohlenweg überqueren wir einen Bach und viel Moorpflanzen gibt es zu entdecken. Der Weg ist richtig abwechslungsreich und vor allem ganz weit weg von "asphaltierten Wegen". :-).

Viklan (keine Übersetzung gefunden). Das Schild steht direkt am Weg, der Stein ist einige Meter dahinter versteckt. Da wir keine Übersetzung gefunden haben, ist das unser schwebender Felsen. Elke hat aber heute wieder richtig Kraft und hat ihn mit einem Finger wieder aufgestellt, nachdem er umgefallen war :-). 

Der nächste Felsen hat auch keinen Namen, aber sieht aus wie ein riesiger "Haifischkopf" (Bild 1), oder? Und auf Bild 3 sehen wir den "Katzenfelsen"

Hrib (Pilz). Der Pilz sieht für uns wie ein Tisch aus, der von zwei Fingern getragen wird. Aber jeder Mensch hat ja eine seine eigene Phantasie :-).

Kaple (Kapelle). Wieder eine riesige Gesteinsformation. Die Kapelle haben wir aber nicht gefunden :-). 

Poustevna (Einsiedelei) - Ja, das passt, ein schöne Höhle in der man sich gut verstecken kann. 


 

Wegweiser:

 

V Oresi (Skaly)

960 HM

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.


Seit dem Hirschensee sind wir erst 2,5 KM gewandert und haben schon soviel gesehen. Über zwei Stunden haben wir hierher gebraucht :-). Jetzt geht es wieder auf schönen Pfaden weiter. Zwischendruch machen wir eine kurze Trinkpause. Gut, das es hier überall umgefallene Bäume gibt :-). 

Mechova Pyramida (Irgendeine Pyramide - Mechova habe ich nicht gefunden). 

Goticky Portal (Gotisches Portal) - Der Name ist passend, der Weg führt auch direkt unter dem Felsen hindurch. Von diesem Portal habe ich schon viele Fotos gesehen, es ist sehr oft im Internet zu finden. 

Souteska Lapku (Pfefferkuchenfelsen)

Pernikova Skala (irgendein Felsen - für Pernikova habe ich keine Übersetzung gefunden. Auch hier führt der Weg wieder unter einem großen Felsen durch. 

Draci Tlama (Drachenmaul) - die Bezeichnung passt wieder genau :-).

Das war´s!!! Jetzt führt uns ein steiler Pfad den Hang hinunter. Aufpassen ist angesagt, die Steine und Wurzeln sind ziemlich rutschig. Teilweise führt der Weg über Naturtreppen den Berg hinab. Danach folgt ein kurzes Stück auf einem breiten Waldweg und später treffen wir auf einen asphaltiertem Weg, dem wir nach rechts folgen. 

 

Wegweiser:

 

Ovesna (U Prejezdu) 

742 HM

 

Wir folgen weiter der Markierung GELB.


Ein paar Meter nach dem Wegweiser geht es nach rechts zum Bahnhof Ovesna. "Der Bahnhof im Nirgendwo". Wir sind um 15.45 Uhr angekommen, um 15.49 fährt der Zug nach Horni Plana. Übrigens kann man natürlich auch zu Fuß nach Horni Plana gehen. Es geht immer auf Teer auf einem Radweg entlang und es sind noch ca. 12 KM. Wir warten auf den Zug, aber kommt nicht. Panik macht sich breit :-). Ein paar Minuten später hupt an der Straße ein Bus. Der Zug ist defekt und jetzt sind der Zugführer und der Schaffner mit dem Bus unterwegs. Wir drehen noch eine Ehrenrunde Richtung Cerny Kriz, da wir dort noch einen Passagier in einen anderen Bus übergeben müssen. Die beiden haben die Ruhe weg, zuerst wird geratscht, dann wird noch ein Selfie mit dem Bus gemacht und dann geht es auch schon nach Horni Plana. Voll cool - alles total easy. Die Fahrt dauert fast eine Stunde, also mit den Pausen und wir zahlen 36 Kronen für uns beide. Am Bahnhof in Horni Plana ist Schluss. Wir müssen aber noch einen guten halben Kilometer bis zu unserem Hotel Na Plazi laufen und kommen das erste mal an den Lipnosee. Elke stürmt (wie immer :-) ) sofort ans Wasser. Um 17 Uhr sind wir in unserem Hotel. Wir checken ein und es gibt erstmal eine "Einlaufhalbe". 

Nachdem wir unser Zimmer, bzw. Suite bezogen haben und uns "kultiviert" haben, geht es um 18 Uhr zum Abendessen. Davor schauen wir aber noch schnell an den Strand. Besser gesagt - "Strand bei Regen". Zum Abendessen gibt es Rindfleisch und Schweinemedaillons mit böhmischen Knödeln und ganz vieeel Sauce. 

Um 20 Uhr geht's wieder auf unser Zimmer. 

TOP Tour heute, vor allem der Abschnitt vom Hirschensee bis nach Ovesna ist der Hammer. Die machen wir nochmal!

Elkes Achillessehne hat heute gehalten, schmerzt aber immer noch, also wieder schmieren.