14,3 km, 423 HM auf und 425 HM ab
(lt. App Aufzeichnung waren es 24,1 km)
Markierung: Cumbria Way - allerdings empfiehlt sich hier gutes Kartenmaterial oder eine gute App mit dem Track, da der Weg fast nicht markiert ist
Mehr Infos zur Tour im Outdooractive-Link am Ende des Berichts.
15.05.2019
Heute steht die 4. Etappe des Cumbria Way auf dem Programm. Es geht vom Tal Great Langdale über den Stake Pass in das Tal Langstrath und dann in das Borrowdale Tal. Wie jeden morgen stehe ich um 6 Uhr auf und "rette die Welt" und Elke steht dann um 7.20 Uhr auf. Gegen 8 Uhr gehen wir zum Frühstücken und es gibt heute für Elke Rühreier und für mich Rührei, Bacon und Mushrooms. Um 9 Uhr verlassen wir heute unser Hotel - das New Dungeon Ghyll, das richtig malerisch im Great Langdale Tal liegt, direkt unter dem Harrison Stickle, dem größten Berg in der Umgebung. Auf der Straße geht es wieder ein paar Meter zurück zum Cumbria Way (ca. 200 Meter).
Kurze Zeit später erreichen wir den großen Wanderparkplatz am New Dungeon Ghyll. Hier biegen wir nach rechts ab und es geht wieder über eine Schafswiese. Ein schöner Pfad führt uns durch das echt schöne Tal und wir sehen nach einem guten Kilometer auch schon das Old Dungeon Ghyll. Auch hier kann man übernachten.
Der Cumbria Way führt einmal um das Old Dungeon Ghyll herum und dann wandern wir die nächsten Kilometer auf einem steinigen Schotterweg weiter. Wir sind immer noch im Tal Great Langdale. Von hier sind es ca. 3 km bis zum Beginn des Aufstiegs auf den Stake Pass. War das Tal anfangs noch recht grün, wird es nun immer steiniger und die Gräser werden brauner. Es geht leicht bergauf.
Waren es anfangs noch sehr viele Schafe, die wir auf der heutigen Tour gesehen haben, werden es nun immer weniger. Auch die Rasse ändert sich, hier treffen wir das erste Mal auf die seltenen Herdwick Schafe mit ihrem braunen Fell. Diese sind sehr robust und genügsam, außerdem sind sie sehr standorttreu. Auch wenn sie mehrere Kilometer unterwegs sind, um Futter zu suchen, kommen sie immer wieder zurück. Auch im Winter können sie hier überleben. Es gibt Berichte, das die Schafe wochenlang eingeschneit waren, kaum mehr Futter gefunden haben und dann sogar das eigene Fell gefressen haben und sich trotz dieser Tortur wieder vollständig erholt haben. Wahnsinn! Es geht immer weiter auf dem Schotterweg weiter. Wir können bereits das Ende des Tals sehen. Auf der gegenüberliegenden Seite entdecken wir eine Passstraße, welche wir später auch noch mit dem Auto abgefahren sind. Es ist der Wrynose Pass mit Steigungen von über 30 %!!!
Der Cumbria Way windet sich immer weiter, bis hin zum Ende des Tals und wir können den Stake Pass bereits sehen. Aber wir haben noch ein paar Kilometer vor uns. Immer wieder haben wir richtig schöne Blicke auf die Umgebung und zurück in das Tal Great Langdale. Der Weg wird immer schmaler und steiniger und auch die typischen Steinmauern verschwinden. Über eine Holzbrücke geht es über den Gebirgsbach Rossett Gill.
Gleich nach der Brücke finden wir eine Steintafel, die uns den Weg hinauf auf den Stake Pass weist. Der Aufstieg schaut auf den Bilder recht flach aus, war aber trotzdem richtig steil. Gute 300 HM gilt es nun zu überwinden und es geht über steinige Serpentinen hinauf auf den Gebirgspass. Hier treffen wir auch einen älteren Wanderer mit seinem jungen Hund, die den gleichen Weg haben, aber dann auf den Harrison Stickle steigen und wieder zurück zum New Dungeon Ghyll gehen. Echt sportlich.
Es geht immer weiter über Serpentinen hinauf auf den Stake Pass. Neben uns stürzt der kleine Stake Gill über viele kleine Wasserfälle hinab ins Tal. Der Aufstieg macht richtig Spaß und wir haben immer wieder einen schönen Blick zurück auf den Weg und das Tal Great Langsdale.
Von hier sind es nun nur noch ein paar Höhenmeter bis wir das Hochplateau erreichen. Der Pfad ist richtig steinig und das Gelände wir abschüssiger. Wir sind echt gut unterwegs und richtig schnell auf dem Stake Pass unterwegs. Die Aussicht ist der Hammer. Neben uns sehen wir den größten Berg der Region, den Harrison Stickle.
Done :-). Wir haben die Hochebene erreicht und von hier ist es gar nicht mehr soweit bis zum höchsten Punkt, dem Stake Pass. Ein kleiner Pfad führt uns weiter und kurz vorm höchsten Punkt machen wir dann eine kleine Trinkpause. Wir setzen uns auf zwei Steine direkt neben dem Weg. Die Sonne scheint, wir haben einen schönen Ausblick und windgeschützt ist der Platz auch noch. SUPER!!!
Nach der kurzen Rast sind es nur noch ein paar Meter bis zum "Gipfelkreuz" :-), ein Steinhaufen markiert den Stake Pass auf 478 m NHN. Hier treffen wir zwei ältere Wanderpärchen, die für uns ein Gipfelfoto machen. Leider haben wir diese hier das letzte Mal gesehen :-(. Am gestrigen Abend ist eine der Damen sogar beim Essen eingeschlafen und wir denken, das sie die Tour nach der heutigen Etappe abgebrochen haben, denn sie waren nach dem Aufstieg schon recht müde und der weitere Weg hatte es noch richtig in sich.
Der Abstieg in das nächste Tal mit dem Namen Langstrath beginnt. Anfangs geht es noch flach bergab, denn wir sind immer noch auf der Hochebene unterwegs. Hier entspringt auch der nächste Bach, dem wir nun folgen werden, der Stake Beck. Hinter einer Kurve haben wir auch dann schon der ersten Blick hinab auf unser nächstes Zwischenziel, das Tal Langstrath.
Hier wurde ganze Arbeit geleistet :-). Ein gut angelegter Schotterpfad führt uns nun 250 HM hinab ins Tal. Trotzdem ist er richtig steil und führt über unzählige Serpentinen bergab. Auch das nächste Tal schaut schon mal wieder richtig klasse aus. Cool!!!
Am Ende der Serpentinen kommen wir an den schönen und vor allem großen Wasserfällen des Stake Beck vorbei. Die Sonne spiegelt sich heute wieder richtig schön im Wasserlauf. Wir befinden uns nun in einem der regenreichsten Täler Englands und es scheint die Sonne? Eigentlich ist sogar richtig heiß heute. Gut das wir auch Sonnencreme mitgenommen haben.
Unten angekommen, geht es über eine kleine Holzbrücke über den Stake Beck und wir sehen zu unseren linken auch schon den Fluss Langstraith Beck. Diesem folgen wir auf der rechten Flussseite bis zum Ende des Tals. Auf einem steinigen und immer wieder mal matschigen Pfad geht es nun weiter.
Nachdem wir heute so gut wie niemanden getroffen haben, sind wir jetzt echt überrascht. Vor uns sehen wir sehr viel Jugendliche. Was die wohl machen? Wir gehen weiter ran und sehen, das sie in von einem Felsen ins Wasser springen. Wir sind am Black Moss Pot, einem Wasserfall, angekommen. Hier ist das Wasser so tief, das sie aus 3-4 Metern Höhe runterspringen können. Cool, die einen sind im Wasser und die anderen haben einen kleinen Grill aufgebaut. Der nächste Parkplatz ist ca. 5 km entfernt. Fleißig, fleißig!!!
Nachdem wir den Jugendlichen ein wenig zugeschaut haben, geht es weiter. Wir folgen dem Pfad am Hang entlang und haben immer wieder schöne Blicke durch das Tal und auf die umliegenden Gipfel. Sergeant´s Crag, Eagle Crag oder den Rosthwaite Fell sind ihre Namen. Nun treffen wir auch wieder auf die Steinmauern, an welchen der Pfad entlang läuft. Kurze Zeit später wird das Tal auch wieder "grüner".
Nachdem wir nun 4 km in diesem Tal unterwegs waren, kommen wir an eine Brücke und es werden auch wieder mehr Spaziergänger, die wir treffen. Also muss hier irgendwo ein Parkplatz sein. Wir treffen drei junge Mädels mit Grill, Bier und Flip Flops, die uns Fragen, wie weiter es noch zum Black Moss Pot Wasserfall ist? Mit meiner Antwort ca. 2 Meilen, waren sie dann nicht so glücklich :-). Sie sind aber trotzdem tapfer weitermarschiert. Wir wollen hier auch eine kleine Trinkpause einlegen und gehen auf die andere Seite des Flusses und finden unter den Bäumen einen schönen Platz auf Baumwurzeln und bleiben ein paar Minuten sitzen. Der Schatten tut echt gut. Wer hätte gedacht, das es in England so heiß sein kann?
Nach ein paar Minuten geht es wieder zurück auf den Cumbria Way und wir wandern nun wieder durch eine Schafsweide. Rechts neben uns sehen wir am Berghang wieder eine riesige Bluebells-Wiese (Hasenglöckchen). Wir haben nicht nur mit dem Wetter Glück, sondern haben auch genau den richtigen Zeitpunkt für die Blüte der Bluebells erwischt. Nach ein paar Metern kommen wir an den Zusammenfluss des Langstraith Beck, dem wir die letzten Kilometer gefolgt sind und dem Greehup Gill. Hier gibt es einen Wasserfall und wieder ein Brücke über den Bach.
Jetzt sind wir im Tal Borrowdale angekommen, das nachweislich, das Tal mit dem höchsten Niederschlag in einem Jahr ist. Aber wie gesagt, heute scheint die Sonne und wir haben knapp 25-30 Grad. Nach der Brücke geht es nach links und hier ist der Cumbria Way mit dem Coast to Coast Path identisch. Dieser ist ein weiterer Fernwanderweg, der einmal quer durch England führt und der nun auch auf unserer Liste steht :-). Nach dem Zusammenfluss heißt der Fluss nun Stonewhaite Beck und diesem folgen wir bis zum Ende der Tour. Das Tal ist im Gegensatz zu den beiden vorigen wieder Richtig üppig grün. Tja, regenreich und grün passen ja auch irgendwie zusammen :-). Es geht über einen steinigen Pfad an den Steinmauern entlang weiter.
Nach einem guten Kilometer kommen wir an die nächste Brücke, die zur Ortschaft Stonethwaite führt, vorbei. Wir bleiben aber auf dem Cumbria Way und folgen weiter dem Schotterpfad, der zwischen den Steinmauern führt. Immer wieder gibt es auch Bäume die Schatten spenden. Das tut richtig gut bei dieser Hitze. Jetzt sind wir schon auf der Zielgeraden und es sind nur noch ein paar Kilometer bis zu unserem Etappenort. Eine Steintafel zeigt uns den Weg nach Rosthwaite.
Nochmals geht es durch ein paar Gatter und der Pfad führt nun direkt am Fluss Stonethwaite Beck entlang. Kurze Zeit später erreichen wir die Brücke über den Fluß und biegen hier nach links ab und folgen weiter dem Cumbria Way in die kleine Ortschaft Rosthwaite. Hier treffen wir auf einen Landwirt, der mit seinem Schäferhund auf dem Quad unterwegs ist. Es gibt hier eindeutig viel weniger Traktoren als "Landwirtschafts-Quads".
An der Straße B5289 biegen wir nach links ab und erreichen die Ortschaft Rosthwaite. Wir verlassen den Cumbria Way und folgen der Hauptstraße bis zu unserem Hotel - dem Royal Oak Hotel. Es ist jetzt 16.30 Uhr und unser Hotel hat keine Terrasse? Also geht es erst einmal hinüber zum Nachbarhotel, wo wir uns zwei Radler bestellen. Wir sitzen im Garten und genießen das kühle Getränk und die Sonne :-). Um 17.15 Uhr checken wir im Hotel ein und beziehen unser riesiges Zimmer (mit mehreren Betten). Im Royal Oak kann man die Übernachtung nur mit Abendessen buchen. Es gibt heute ein Menü mit drei Gängen, aber erst um 19.30 Uhr. Also erstmal duschen und dann posten :-). Allerdings gibt es kein WLAN am Zimmer, also geht es in einen kleinen Raum im hinteren Bereich des Hotels. Hier steht der Router und alle klappt einwandfrei.
Gegen 19.15 Uhr gehen wir in den "Wartesaal" des Hotels und wo auch bereits alle anderen Hotelgäste schon warten. Sie trinken Tee, spielen Karten und vertreiben sich die Zeit. Pünktlich um 19.30 Uhr klingelt die Glocke und wir dürfen in den Speisesaal treten. Es gibt als Vorspeise eine Champignons-Sellersie-Suppe, als Hauptgericht Lachs mit frischen Kartoffeln und Gemüse. Als Nachspeise bekommen wir noch hausgemachten Kuchen mit Toffee und einer Eiskugel. Zum Abschluss wird uns noch eine Käse und Kräcker gereicht :-). Nobel, nobel. Heute ist das Hotel richtig ausgebucht und ca. 30 andere Gäste sind ebenfalls da. Nach dem üppigen Abendessen geht es nochmals ein wenig vor die Türe und um 21.15 Uhr ist dann für heute Nachtruhe angesagt.
Perfekte, aber anstrengende Tour durch drei Täler und über den Stake Pass. Für morgen meldet der Wetterbericht wieder mal Regen? Schau ma mal, das hat er bisher fast jeden Tag gesagt und dann war nur Sonnenschein, bzw. hat es nur nachts ein wenig geregnet.
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Viel Spaß dabei!
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