Cumbria Way 2

Lowick Bridge - Coniston


16,1 km, 217 HM auf und 186 HM ab

(lt. App-Aufzeichnung waren es 23,2 km an diesem Tag)

 

Markierung: Cumbria Way, allerdings ist die Markierung sehr spärlich. Ohne Karte oder Track ist die Tour nicht zu empfehlen.

 

Mehr Infos zur Tour am Ende im Outdooractive Link.


13.05.2019

 

Heute steht die zweite Etappe des Cumbria Way am Programm. Wie üblich stehe ich um 5.45 Uhr auf, studiere nochmals die Karten und rette die Welt :-). Elke steht dann gegen 7.20 Uhr auf und wir gehen um 8 Uhr zum Frühstücken. Heute gibt es für Elke das Veggie Breakfast und für mich das "fast" Full English Breakfast (Eggs, Sausage, Ham, Hash Brown, Tomate und Bean - auf den Black Pudding verzichte ich :-) ). Um 9 Uhr gehen wir los und folgen der Straße neben dem Hotel für ein paar Meter. Ein Wegweiser zeigt uns den Weg zur Everard Lodge. Wir müssen heute knapp 2 KM zum Cumbria Way gehen, da wir ein wenig abseits des Weges übernachtet haben. Es geht durch eine riesige Schafsweide, wo wir am Anfang noch gar nicht sehen können, wo wir wieder raus müssen... Am Ende der Weide geht es über eine Steimauer und wir folgen dem Schotterweg zur Everard Lodge. In der Farm geht es nach rechts und gleich wieder nach links in den Wald, den Park Wood, hinein. Durch eine schmale Spalte steigen wir über die Steinmauer.

Nun geht es durch den Park Wood auf einem kleinen Pfad entlang. Hier finden wir auch die Blue Bells (Hasenglöckchen), die uns ab sofort immer begegnen werden. Es geht unter Bäumen hindurch und am Ende zweimal über eine Steinmauer und wir stehen wieder auf einer kleinen Straße. Hier biegen wir nach rechts ab und folgen nun dem Weg. 

Nach ein paar hundert Metern sehen wir auf der linken Seite einen Pfad, das ist der Cumbria Way. Wir folgen diesem nun weiter auf der kleinen Nebenstraße und es geht durch zwei schöne Waldstücke, den Pickle Wood und den Moss Wood. Hier haben wir auch richtig schöne Aussichtspunkte gefunden. Die Landschaft ist der Hammer!!! Wir befinden uns ab sofort im Nationalpark "Lake District". Wie wir später erfahren, wurde der Cumbria Way vor ca. 10 Jahren neu markiert, aber innerhalb des Nationalparks wird nicht mehr nachmarkiert, da dieser dies nicht mehr möchte. D.h. in Zukunft wird es noch weniger Cumbria Zeichen geben, dann ist ein vorbereiteter Track am Smartphone unabdingbar. Wir folgen der Straße bis zum Schild Kilin Bank, wo wir auf mächtige Rinder stoßen, die uns aber überhaupt nicht beachten... 

Weiter geht es zur Kilin Bank und wir müssen sehr langsam gehen, da uns ein Schild auch darauf hinweist "Slow - Lambs on Road" :-), also schleichen wir zur Farm hinauf. Es geht hinter der Farm nach rechts, durch zwei Gatter und wir stehen wieder in einer großen Schafsweide. Wir wandern nun auf einem Wiesenweg an der Ruine der alten Kilin Bank vorbei und umrunden einen kleinen Hügel, den Subberthwaite Bank. Die Bäume sehen hier ganz schon schief aus, also ist es hier eigentlich immer windig. Außer heute :-), den heute scheint nur die Sonne. Cool!. 

Es geht leicht bergauf und wir umrunden weiter den Subberthwaite Bank. Nachdem wir durch ein Gatter gewandert sind, ist auf einmal ist das saftige grün verschwunden. Jetzt hat das Gras hat alle möglichen Brauntöne. Es geht über den kleinen Bach Black Moss Beck und wir erreichen die kleine Zufahrtsstraße zur Farm Tottlebank. 

Nach guten 100 Metern auf der Straße Richtung Tottlebank weist uns ein Wegweiser nach rechts auf einen Wiesenweg und es geht nun eine Anhöhe hinauf. Wir wandern nun auf einem Pfad unterhalb des Tottlebank Heights entlang. Rechts unten entdecken wir die Farm Appletree Holme. Der Pfad ist schön zu gehen und wir kommen immer näher an die Berge heran. Man merkt von Meter zu Meter, das die Umgebung immer rauer wird. 

Am Ende des Pfades erreichen wir die Farm Cockenskell, an der wir links vorbeigehen. Nachdem wir ein Gatter zu einer Schafsweide durchquert haben, treffen wir auf ein "außerirdisches" Schaf mit Antenne am Kopf :-). Dann geht es in ein kleines Waldstück und über einen kleinen Pfad kommen wir an den Bach Greenholme Beck, den wir auf einer kleinen Brücke überqueren. 

Nun geht es auf einem Pfad wieder eine Anhöhe hinauf. Wir durchqueren ein kleines Tal zwischen dem Wool Knott und dem Slatestone Fell. Es sind nur 60 HM und am "Pass" warten schon drei "Wegelagerer" auf uns :-). Nachdem wir diese in die Flucht geschlagen haben, haben wir einen richtig schönen Blick auf den See Beacon Tarn, der auf ca. 170 m NHN liegt. 

Über den Pfad geht es hinunter zum Beacon Tarn, ein richtiges Highlight. Umgeben von einigen kleinen Bergen liegt er in dieser Hochebene und das Wasser ist kristallklar. Wir treffen hier eine ältere Dame, die auf ihren Mann wartet, der auf den Wool Knott geklettert ist. Hier machen wir unsere erste kleine Wasserpause. Wir sind jetzt knapp 6 km unterwegs. Der See ist wunderschön und wir genießen den Augenblick. Die Dame neben uns wird schon nervös, da sie noch immer nichts von ihrem Mann gehört hat. Aber es dauert nicht mehr lange und wir sehen ihn glücklich vom Gipfel herunterwinken. Seine Frau ist auch wieder froh:-). Wir warten noch bis er da ist und machen uns wieder auf den Weg.  

Wir folgen dem Weg links um den See herum. Es geht auf und ab, mal über einen steinigen Untergrund, dann wieder so richtig durch den Matsch. Aber immer genießen wir die schöne Blicke auf diesen See. Am anderen Ende sehen wir schon wieder ein Anhöhe über die wir müssen. Bis dahin haben wir wieder ein paar HM zu überwinden. Aber bevor wir aufsteigen, blicken wir nochmals zurück. Der Beacon Tarn ist immer eine Wanderung wert. 

Auf der Anhöhe angekommen, sehen wir auch schon das nächste Tal, durch das wir müssen. Eigentlich ist es eine Hochebene, bzw. Moorlandschaft und hier war augenscheinlich ebenfalls mal ein See. Wir finden noch eine kleine Wasserstelle am Ende des Tals. Davor müssen wir aber über einen steinigen und auch immer wieder matschigen Pfad am rechten Talrand absteigen. Am Ende geht es nochmals über ein Matschfeld und ich springe über einen Graben, bei der meine Stöcke gut 30 cm in den Schlamm einsinken. Gut das es nur die Stöcke sind und nicht ich :-). Trockenen Fußes geht es weiter :-). 

Am Ende des kleinen Tals halten wir uns weiter rechts und der Pfad führt uns über den kleinen Bach, den Black Beck. Immer wieder haben wir von hier eine schöne Sicht, auf das was auf uns zukommen wird - die Berge des Lake Districts. 

Wir treffen auf eine kleine Zufahrtsstraße zu einer Farm und halten uns hier links. Gleich danach geht es die erste nach links hinein. Wir haben trotz App die zweite genommen :-) und sind einer Steinmauer auf den Coats Hill gefolgt. Nach ein paar Metern stellen wir unseren Irrtum fest und haben uns querfeldein wieder auf den Cumbria Way "zurückgeschlagen" :-). War trotzdem ein schöner kleiner Umweg. 

Wieder zurück am Cumbria Way geht es recht steinig über einen weiteren Bach, den Mere Beck und wir wandern über den Pfad in ein schönes Tal hinein. Vorbei an riesigen Stechginstern geht es immer weiter hinab. Es kommen uns nun auch einige Leute entgegen, d. h. wird sind wieder in der Nähe einer Straße.  

Am Ende des Tals treffen wir auf eine Brücke über den Torver Beck und ein paar schöne kleine Wasserfälle. Ein Pfad bringt uns hinauf zur Straße A5804, die wir an einem Parkplatz überqueren. 

Kaum gibt es in der Nähe eine Straße, treffen wir auf mehr und mehr Wanderer und Spaziergänger. Über einen steinigen Weg geht es hinunter zum See Coniston Water. Dieser ist der drittgrößte See im Lake District. Er ist 8 km lang, 800 Meter breit und bis zu 56 Meter tief. Die ersten Blicke auf den See sind wunderschön.

An einem Bootssteg machen wir heute unsere längere Pause. Neben uns sind ein paar Segler, die von einem Motorboot begleitet werden. Die Sonne scheint und wir legen uns auf den Steg. Elke gönnt sich ein paar Gummibären. Bei diesen muss man übrigens beim Kauf sehr aufpassen!!! Es gibt in England Gummibären mit Essiggeschmack - Pfui!!! 

Nach einer halben Stunde Pause geht es weiter. Wir haben noch knapp 6 km vor uns, die uns mehr oder weniger immer am Coniston Water entlang führen. Die Sonne scheint und die Blicke auf den See sind der Hammer. Dazwischen immer wieder blühende Bäume und Sträucher und der Pfad macht auch Spaß zu gehen. Auf und ab und das immer am Wasser entlang. 

Immer wieder treffen wir auf kleine Kiesstrände und machen dort Abstecher ans Wasser. Der Pfad ist weiterhin richtig klasse und macht richtig Spaß. Aber man merkt, das wir Richtung Coniston kommen, denn wir treffen immer wieder auf Spaziergänger. 

Nachdem wir durch ein Gatter gegangen sind, wird der Weg breiter und breiter. Wir kommen an einem Yachtclub vorbei und sehen das Dampfschiff "Gondola". Dieses ist der Nachbau eines alten Dampfschiffs, das hier seinen Dienst verrichtet hat und eines der Touristenattraktionen Englands. Auf einer Straße geht es durch einen Campingplatz und wir erreichen Coniston Hall.

Lustige Gatter haben die Engländer schon, jedes funktioniert anders und man muss immer erstmal schauen was für eine Technik dieses Mal dahinter steckt :-). 

Die letzten beiden Kilometer geht es auf einem langen, geraden Schotterweg durch eine riesige Schafsweide. Von hier kann man bereits Coniston und den Hausberg Coniston Old Men sehen. Dieser Abschnitt zieht sich ein wenig. Als wir endlich die Straße erreichen, setzen wir uns nochmals für ein paar Minuten auf eine Rastbank. Wir sind total fertig :-), einfach zu viele Menschen hier.

Wir wollen wieder in die Highlands :-). 

Von hier geht es nun auf der Lake Street in die Innenstadt von Coniston. Vorbei an schönen kleinen Wohnhäusern erreichen wir die große Straße A593 und biegen hier nach rechts ab. Kurze Zeit später überqueren wir auf einer alten Steinbrücke den Zufluss des Coniston Water, den Church Beck. Dann biegen wir rechts in die B5285 und erreichen unser heutiges Tagesziel. Wir übernachten heute im Crown Hotel, das uns inkl. Frühstück 110 GBP kostet. 

Wir setzen uns, so wie immer, erstmal vor dem Hotel auf die kleine Terrasse und bestellen uns Kaffee und Tee. Es ist erst 15.20 Uhr und wir bleiben lange sitzen und beobachten die ganzen Touristen, die hier unterwegs sind. Hier drücken wir den Altersdurchschnitt ganz schön :-). Nach dem einchecken und einer gründlichen Dusche geht es um 17 Uhr in die Bar zum Abendessen. Heute gibt es für Elke ein Steak im Honigmantel mit Kartoffeln und Gemüse und für mich gibt es einen 100 % Beef Burger mit Fries und beide haben wir uns noch einen Side-Salat bestellt. Nach dem guten Abendessen sind wir noch auf die rückwärtige Terrasse und haben uns je 2 Cumbria Ale bestellt. Ja, hier gibt es sogar ein Bier, das den Namen des Wanderwegs trägt :-). Heute es ist es immer noch angenehm warm und wir bleiben bis kurz nach 20 Uhr sitzen und genießen das "jetzt und hier". Danach geht es auf unser Zimmer und wir posten noch die Bilder des Tages und um 21.15 Uhr war Zapfenstreich :-).