St. Bees - Fleswick Bay


Rundweg, 6,2 km und 137 HM

Markierung: Coast to Coast Walk

 

Mehr Infos am Ende des Berichts im Outdooractive-Link.


20.05.2019

 

Heute steht eine Fahrt ans Meer, eine Rundwanderung bei St. Bees und eine abenteuerliche Fahrt über zwei Pässe auf dem Programm. 

Heute stehen wir um 7.15 Uhr auf und um 8 Uhr sind wir in unserem IBIS Hotel beim Frühstück. Dann geht es mit den Koffern zu Fuß durch Carlisle zum Autoverleiher und wir bekommen nach einer kurzen Einweisung unseren Vauxhall Corsa. Die spinnen die Englänger, haben die doch tatsächlich das Lenkrad auf der verkehrten Seite eingebaut :-). Dann geht es auch schon los, es ist wieder ein wenig ungewohnt auf der linken Seite zu fahren, aber nach ein paar Minuten klappt es dann recht ordentlich. Den großen Plan für heute haben wir noch nicht, also düsen wir erst einmal ans Meer. Über Dalston und Wigton fahren wir nach Maryport und bummeln ein wenig durch den Hafen. Nett, aber haut uns nicht vom Hocker. Hm, wandern wär gar nicht so schlecht... besser als nur von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu fahren. Wir schauen in unseren Wanderführer und entdecken eine schöne Küstenwanderungen. Also ins Auto und ab nach St. Bees :-). 

Kurz vor Mittag erreichen wir St. Bees Beach und parken unseren Linkslenker. Die Steilküste ist schon beeindruckend und wir schlendern erst noch ein wenig rum. Wir entdecken den Startpunkt des Coast to Coast Walk, dem Fernwanderweg, der die Ost- und Westküste miteinander verbindet.  Die Versuchung ist einfach zu groß, also geht es heute mal ohne Rucksack los, denn wir müssen doch den Weg mal testen :-) Über einen schmalen Pfad geht es immer am Abhang die Steilküste hinauf. Rückblickend haben wir einen tolle Sicht auf St. Bees. Es ist windig und sonnig. WOW - der Weg ist richtig klasse. 

Nach einem guten Kilometer haben wir auch den ersten Aussichtspinkt erreicht, der auf einer 60 Meter hohen Klippe thront. Echt super. Am Horizont sieht man die Schiffe vorbeifahren und die Isle of Man. 

Eigentlich wollten wir ja nur zu diesem Aussichtspunkt gehen, aber der Ehrgeiz ist geweckt. Der Weg ist klasse, das Wetter ist super und die Aussicht der Hammer. Also folgen wir immer weiter dem Küstenpfad der immer weiter aufsteigt. Hier sind sogar die Schafsgatter mit Pflaster ausgebaut. Verrückt. In der Ferne sehen wir bereits St. Bees Head und seinen Leuchtturm. Die Steilküste steigt bis zu 80 Meter auf und wir haben immer wieder spektakuläre Blicke. 

Nach guten 3 km erreichen wir die Fleswick Bay. Ein Kiesstrand umgeben von beiden Seiten von einer Steilküste. Von diesem Abschnitt hat Elke im Wanderführer Fotos gesehen und deshalb sind wir auch hierher. Es geht steil den Pfad hinab und dann geht es links in die Bucht hinein. Wahnsinn!!! Die Felsen haben die unterschiedlichsten Rottöne, ganz viele Vögel sind unterwegs und außer zwei Wanderinnen ist niemand hier. Elke ist natürlich sofort wieder ans Wasser und hat die Temperatur fühlen müssen. Zu kalt und zu viel Strömung:-). Wir bleiben hier richtig lange und machen unendlich viele Fotos. Die Fleswick Bay ist was ganz besonderes und ein absoluter TIPP!!! 

Aber irgendwann ist es dann doch soweit. Wir müssen zurück, haben wir doch vor lauter Vorfreude nur für zwei Stunden ein Parkticket bezahlt. Nachdem ich Elke wieder mal vom Wasser "wegzerren" musste, geht es wieder auf dem gleichen Weg zurück. Dieses Mal haben wir eine andere Perspektive auf das Meer, St. Bees und auf die Steilküste. Der Weg ist echt der Hammer. Wir beschließen, dass der Coast to Coast Walk auf unsere "Liste" kommt :-). Unsere Liste "Wanderungen die wir noch machen müssen", wird immer länger :-). Gegen 14.30 Uhr sind wir wieder am Parkplatz, werfen ein paar Münzen nach und setzen uns auf die Terrasse eines kleinen Cafes.

Nachdem wir die Landkarte "gewälzt" haben, beschließen wir nach Ambleside zu fahren. Eines der touristischen Highlights des Lake Districts. Für die Hinfahrt haben wir uns eine richtig coole Straße ausgesucht. Wir fahren nach Eskalde Green und dann geht es zur spektakulärsten Passstraße in England. Der Hardknottpass und der Wrynose Pass warten auf uns. Direkt nach der Ortschaft geht es schon los. Wir sind jetzt auf einer Singleroad unterwegs, die links und rechts von Steinmauern begrenzt ist. Gut, dass es bereits so spät ist und nur noch wenige Autos unterwegs sind. Immer wieder müssen wir ausweichen oder zurücksetzen, damit der Gegenverkehr passieren kann. Der Hardknott Pass ist mit einer Steigung von bis zu 30 % eine der steilsten Straßen in England. Auf halber Höhe machen wir am alten Römerfort eine kurze Pause und hinter uns hält ein Auto, welches wie ein Rangerauto aussieht. Ein junger Mann steigt aus und fragt uns ob wir eine Panne haben, denn er war letztes Jahr hier, hatte einen großen Schaden am Auto und wurde genau hier abgeschleppt. Er zeigt uns sein Auto :-), einen Hochdachkombi. Hinten ist ein Bettenlager, daneben eine Kiste, die als Küche dient und dann hat er am Dach noch drei Netze aufgehängt. Das erste ist für das Wandernequipment, das zwei für die Kletterausrüstung und das dritte mit allen Utensilien zum Segeln. Ein richtiger Freigeist!!! Heute fährt er nur auf den Pass hinauf und kennt dort ein ruhiges Plätzchen mit Handyempfang und wird dort übernachten. Cool!!! Wir fahren weiter und es geht über unzählige Serpentinen den Hardknottpass hinauf. Teilweise sind diese so steil, dass unser kleiner Corsa sogar im ersten Gang noch Probleme hat, diese zu überwinden. Es quietscht immer wieder, da wir nur wenig Gripp auf den Steigungen haben. Das macht Spaß!!!  

Am höchsten Punkt auf 393 m NHN halten wir an und machen wieder einen Fotostopp. Danach geht es auf der anderen Seite hinab und kurze Zeit später hinauf auf den Wrynose Pass. Nicht ganz so steil, aber wieder sehr viele Serpentinen, die auf uns warten. Irgendwie richtig cool, vor allem weil wirklich nicht viele Autos unterwegs sind und wir ungestört auf und ab fahren können. Gegen 17.30 erreichen wir Ambleside, suchen über unser Handy eine Unterkunft und kommen um 18 Uhr im Brantholme B&B in Ambleside an. 

Gegen 19 Uhr laufen wir durch die schöne Stadt, machen viele Fotos und sind auf der Suche nach einem Lokal fürs Abendessen. Irgendwie ist es in einem Pub immer am urigsten, also geht es in die Ambleside Tavern. Elke bestellt sich Fish & Chips und ich eine Lasagne mit Pommes, dazu noch je einen Salat und ein Knoblauchbrot. Wieder ist das Essen echt gut und im Pub viel günstiger als in einem Restaurant. Danach laufen wir nochmals durch den Ort und sind um 21 Uhr wieder in unserem B&B. Der Gastgeber hat uns den Tipp gegeben, das wir auf den Warnfell Pike steigen sollen - den Hausberg von Ambleside. Ich suche noch eine schöne Tour auf den Berg raus und dann geht es um 22 Uhr ins Bett. 

Heute war wieder ein super Tag!!! Die Wanderung zur Fleswick Bay sollte man auf jeden Fall machen und auch mit dem Auto über die beiden Pässe zu fahren, ist ein Highlight.