Etappentour: 25,5 Kilometer, 610 Meter bergauf und 684 Meter bergab
Markierung: Kerry Way (gelber Wanderer und auch braune Schilder)
Mehr Infos zur Tour am Ende des Berichts im Outdooractive-Link.
Tag 4 - 16.05.2017
Nachdem wir ja gestern schon fast schwimmend auf dem Kerry Way gestartet sind, geht es heute auf zur 2. Etappe. Es hat die ganze Nacht in Strömen geregnet und die Motivation ist, sagen wir mal so, heute nicht ganz so toll! :-))
Aber das ziehen wir durch! Wir stehen um 7 Uhr auf und es geht erst mal zu unseren Klamotten/Rucksack/Schuhen. Die Frage: Sind sie trocken geworden? Nicht ganz, aber fast. Der Rucksack und die Schuhe sind noch ein wenig feucht, aber passt. Vielen Dank nochmals an unsere Gastgeberin fürs Trocknen. Heute steht wieder eine lange Tour auf dem Programm, deshalb gibt es für uns beide heute Irish Breakfast (scrambled egg, ham, sausage, tomato, white and black Pudding und toast). Um 9 Uhr stehen wir vor der Türe unseres B&B und es regnet. Die Regenklamotten haben wir an. Also wieder hinaus. Es geht auf einer kleinen Straße in das Black Valley hinein.
Kurz bevor wir die Straße verlassen, kommen wir noch an einem Bauernhof vorbei. Ein kleines Lamm hat sich so über uns gefreut, das es gar nicht mehr weg wollte. Es ging ein paar Meter mit uns mit und hat sich auf nicht vertreiben lassen. Erst als die Bäuerin nach dem Lamm gerufen hat, hat es uns verlassen.
Nun geht es auf einem steinigen Weg weiter. Das Wasser steht immer noch auf den Wegen, aber es wird besser. Mittlerweile regnet es gar nicht mehr fest. Wir kommen nun am See "Cumeenduff Lough" vorbei. Es geht langsam immer weiter vom Tal in den Hang hinauf. Außerdem geht es nun auch das erste mal über eine "Schafstiege" über einen Zaun. Es werden die nächsten Tage noch unzählige davon und in den verschiedensten Varianten folgen. Denke es waren sicherlich weit über 100 Stück.
Nun geht es einige Zeit durch einen Kiefernwald, immer auf einem steinigen Weg entlang und an vielen Schafen vorbei. Hier gibt es sogar fleischfressende Pflanzen am Wegesrand. Gleich am Ende des
Wäldchens hat man schon einen tollen Blick in das Black Valley.
Leider sind die Bilder heute immer noch nicht perfekt, das Wetter von gestern hat unserer Kamera schon ziemlich zugesetzt. Aber die Kamera trocknet nun langsam ab. :-))
Nun führt uns der Weg am Hang entlang. Zuerst über ein kleines Geröllfeld und dann durch eine Schafswiese. Das Wetter wird besser und es hat nun endlich aufgehört zu regnen. JIPIE!!!! Die Regenklamotten lassen wir aber trotzdem sicherheitshalber mal an. :-))
Nach der Weide geht es über einen Schotterweg bis zum letzten Haus im Black Valley. Hier muss es echt ruhig sein, keine Nachbarn, nichts ist hier. Durch ein Tor geht es auf den Grund der Bauern. Der Weg führt vorm Hof einmal um den Hof herum. Nun sehen wir auch schon den ersten Pass des Tages - den Birdia Pass! Dieser ist heute die erste Herausforderung.
Nun stehen wir am Fuße des Birdia Passes - ein flacher Sattel zwischen dem Curraghmore und dem Broaghnabinnia. Es geht nun auf 300 Meter hinauf. Der Weg führt mitten durch ein Geröllfeld. Hier sollte man genau den Markierungen folgen, entweder an den Pfosten oder Zeichen auf den Steinen. Der Anstieg ist zwar anstrengend, aber auch nicht sehr lange.
Und das Beste: Die Sonne scheint!!!
Insgesamt sind wir heute bisher 7 KM unterwegs und stehen nun am Birdia Pass auf 293 m Höhe. Auf dem Plateau führt der Weg an zwei riesigen Findlingen vorbei. Die Aussicht zurück in das Black Valley ist richtig gut!!!
Nach ein paar Metern auf dem Plateau sieht man auch schon das nächste Tal in das es geht - Birdia Valley. Der Pfad führt nun steil und steinig bergab - ca. 200 Höhenmeter abwärts. Es geht über mehrere Bäche. Immer wieder kann man aber die schöne Sicht in das Tal genießen.
Unten angekommen geht es nochmals über einen Bach und über mehrere Schafstiegen und wir wandern an vielen Schafen weiter bergab. Kurz darauf erreichen wir auch schon eine einspurige Teerstraße. Wir haben das Tal des Birdia Valley erreicht. Die Sonne scheint und es ist warm. Genau das Gegenteil von gestern. Ich traue dem Frieden immer noch nicht und habe meine Regenklamotten immer noch an... :-))
Nun geht es nach rechts, wir folgen der kleinen Straße für einen guten Kilometer. Dort erreichen wir das Cookie-Monster, ein kleines Cafe mit riesigen Kuchen und gutem Kaffee. Wir haben aber noch unsere Gummibärchen dabei und deshalb gehen wir weiter. Gegenüber des Cookie-Monsters beginnt der nächste Anstieg. Es geht hinauf auf den Pass Beann Dhearg.
Die nächsten 2 Kilometer geht es nun nur bergauf. Zuerst über Schafswiesen und dann über Serpentinen. Der Pass liegt auf 387 Meter Höhe und d.h. es liegen ca. 300 Höhenmeter vor uns. Gleich am Anfang finden wir eine kleine Rastbank und dann gibt es Gummibärchen und ein Pflaster für das Schienbein von Elke. Sie hat versucht einen Stein mit dem Schienbein zu spalten. Der Stein hat sich aber tapfer gewehrt. :-)) Mit ganz leichten Schmerzen und einem schönen Pflaster geht es weiter hinauf. Der Weg ist zwar anstrengend, aber einfach zu gehen. Keine Kraxelei!
Wer keine Lust mehr auf diesen Aufstieg hat, kann beim Cookie Monster der Straße weiter folgen und ist 8 km später in Glencar.
Oben angekommen haben wir einen tollen Blick zurück in das Birdia Valley und auf der anderen Seite auf den Lough Acoose. Wir genießen das schöne Wetter und suchen uns einen Stein (da gibt es hier echt viele :-)) ) und machen unsere erste richtige Pause. Es gibt Handwurst und Haferkekse (Oatcakes). Das Wetter ist spitze. Elke hat schon die Regenklamotten ausgezogen, ich traue dem Frieden immer noch nicht.
Nach der Pause geht es weiter. Nun geht es richtig steil hinunter. Steinige Pfade führen uns den Pass bergab. Da die Steine von gestern immer noch nass sind, heißt es aufpassen und nicht ausrutschen. Der Abstieg geht richtig auf die Knie. Deshalb haben wir wieder unsere Wanderstöcke dabei, die sind gerade bei solchen Wegen Gold wert.
Nun wird es wieder ruhiger und entspannter. Die nächsten 2,5 km geht es auf einem Schotterweg weiter. Mittlerweile habe ich sogar meine Regenjacke ausgezogen, die Hose bleibt aber dran. Es könnte ja nochmal regnen. :-)) Der Weg führt uns immer näher zum Lough Acoose. Es geht an einer schönen Steinmauer entlang und führt uns direkt durch einen Bauernhof.
Gleich nach dem Bauernhof kann man sich zwischen zwei Varianten entscheiden. Entweder geradeaus auf einem Schotterweg an den See und auf der Straße nach Glencar oder über die "Cross Country" Route durch Wiesen und Wälder. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Sie ist ungefähr 1,5 km kürzer, aber anstrengender. Es geht über einen Pfad über Bäche, viele Steine und sehr viele Pfützen (ist noch vom gestrigen Regentag). Nach ca. 2 km kommen wir wieder auf einen Schotterweg und machen eine kurze Wassertrinkpause.
Aber nach ein paar Metern geht der Kerry Way wieder weg vom Schotterweg und es geht wieder auf einem steinigen Pfad weiter. Auf und ab geht es über Schafswiesen und viele Steine. Kurz darauf erreichen wir einen Wald. Zuerst führt ein kleiner Pfad hinein und dann wird dieser zu einem gemütlichen Waldweg. Auf dem Boden des Waldes entdecken wir jede Menge Klee. Weiter geht es über eine Stiege auf eine Viehweide. Die Kühe haben sich für uns aber überhaupt nicht interessiert, also geht es immer weiter und wir kommen an eine Straße. Hier treffen die beiden Wege wieder aufeinander (Variante um den See).
Wir sind nun 18 km unterwegs und stehen wieder vor der Wahl. Direkt an der Straße weist ein Schild auf unser Hotel für heute, das wären nur knapp 5 KM, aber immer auf der Straße. Wir sind noch gut drauf und gehen die längere Variante, so wie auch der Kerry Way ausgeschildert ist. Wir folgen den nächsten beiden Kilometer immer der Straße. Das macht nicht soviel Spaß, da brennen richtig die Fußsohlen. Deshalb machen wir in Glencar am Climbers Inn unsere nächste Pause. Es gibt für jeden einen Apfel und viel Wasser. Wir rufen im Hotel an und informieren diese, das wir heute erst nach 19 Uhr ankommen werden. (vereinbarungsgemäß soll man sich immer melden, wenn die Tour länger dauert, ansonsten wird ein Suchtrupp losgeschickt :-) ) Am Climbers Inn ist auch das offizielle Ende der zweiten Etappe. Da unsere Übernachtung aber heute im Blackstones House ist, geht es auf dem Kerry Way für uns weiter. Macht nichts, dafür ist die Etappe morgen um so kürzer :-)).
Weiter geht es auf einem Feldweg und dann kurz auf einer Straße entlang. Wir überqueren den River Caragh auf der Bealalaw Bridge. Auf einem Pfad geht es nun für ein paar hundert Meter immer dem Fluß entlang. Danach biegen wir links ab und folgen einem kleinen Bach. Die Sonne scheint und der Weg macht richtig Spaß. Meine Regenhose habe ich aber immer noch an. Wer weiß? :-))
Nach dem schönen Uferpfad geht es wieder in den Wald, oder was davon übrig geblieben ist. Der Harvester hat hier voll zugeschlagen. Zuerst auf einem Pfad und dann auf einem Forstweg geht es fast drei Kilometer weiter. Kurz vor unserem Ziel müssen wir uns nochmals entscheiden. Geradeaus wären es nur noch ein guter Kilometer bis zu unserer Unterkunft oder wir bleiben auf dem Kerry Way und dann sind es noch gut 2 KM und nochmals eine kleine Anhöhe hinauf. Wir bleiben auf dem Kerry Way - für das sind wir ja auch gekommen. :-))
Nun geht es das letzte Mal für heute bergauf. Über einen Waldpfad und dann über Steintreppen geht es hinauf. Oben angekommen hat man eine tolle Aussicht. Das hat sich gelohnt. Gleich danach geht es wieder runter und in eine kleine felsige Schlucht und gleich darauf wieder rauf. Über Steintreppen führt uns der Weg nach unten. Nun geht es noch einmal auf einem Waldweg weiter.
Kurz darauf stehen wir auch schon wieder an einer Straße. Der Kerry Way führt nach links weiter, wir gehen hier aber nach rechts zu unserer Unterkunft. Knapp 600 Meter geht es der Straße entlang. Es geht über die alte Blackstones Bridge und gleich dahinter liegt unsere Übernachtung für heute - das Blackstones Hotel. Es ist mittlerweile 19.30 Uhr. Heute haben wir sogar ein Zimmer im Erdgeschoß. Jipie - keine Koffer über die Treppen hinauf schleppen :-)). Wir springen schnell unter die Dusche und gehen gegen 20 Uhr zum Essen. Es gibt heute Kartoffelsuppe, Steak mit Gemüse und als Nachtisch einen Schokokuchen mit Sahne. Als kleine Beilage noch zwei Bier für jeden... die Kalorien, die wir heute runtergelaufen haben, sind nun wieder da. :-)) Gegen 22 Uhr geht es ins Bett.
Nachstehend findet ihr noch die Links für die heutige Tour und für den kompletten Kerry Way zum Download, Ausdrucken, usw...
Mein beiden Wanderführer:
"Die 20 schönsten Touren zwischen Straubing und Sankt Englmar" und "Die schönsten 20 Touren zwischen Straubing und Waldmünchen" sind erschienen. Erhältlich
im Handel .
Viel Spaß dabei!
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