West Highland Way 6,7                         Ardlui - Crianlarich

16.05.2015 von Ardlui nach Crianlarich - 14,7 km, 474 m auf und 250 m ab
(Am Ende des Berichts findet ihr wieder meinen Outdooractive Link mit allen Tourdaten.)

Tag 5 unserer Wanderung auf dem WHW beginnt in Ardlui und führt uns über Invernan nach Crianlarich. Wetter??? Wir hatten heute eigentlich alles, was es gibt! :-))

Um acht Uhr gehen wir zum Frühstücken und richten uns dann für die Überfahrt mit der Fähre her. Heute meldet der Wetterbericht Regen. Also in die Regenklamotten und los geht es. Wir stehen um 9 Uhr vor dem Hotel und warten auf die Fähre, die um 9.15 Uhr übersetzt. Und große Überraschung, es regnet gar nicht.

Um pünktlich 9.15 Uhr legt die Fähre ab und wir setzen wieder an das andere Ufer des Loch Lomond über. Mit dabei sind wieder einige Wanderer, die wie wir in Ardlui übernachtet haben. Ardlui besteht aus Hotel Hafen und fünf Häusern. Im Gegensatz zu gestern haben wir heute Sonnenschein, keine Wellen und beste Stimmung.

Meile 38 - 38,5:
Es geht wieder ein paar Meter vom Steg zurück zum WHW. Vorbei an Ardleish geht es über ein Treppe über eine Mauer. Wetter: Zuerst Jacke runter, es wurde echt warm. Zwei Minuten später, Regenjacke an, kleiner Wolkenbruch und so geht es über eine Stunde lang. Zuerst geht es auf den Cnap Mor, mit schönem Blick zurück auf den Loch Lomond. Nach drei Tagen ist es nun endgültig mit dem Loch Lomond vorbei und wir ziehen in die richtigen Highlands ein.

Meile 38,5 - 40:
Es geht nun in das Glen Falloch - ein klasse Tal. Heute ist es durch die Wetterkapriolen noch interessanter, ein tolles Licht- und Farbenspiel. Aber es regnet halt immer wieder - von oben und von vorne (Gegenwind). Der Pfad führt durch das Tal, durch Schlamm, Pfützen, aber auch durch ein Moor mit Holzstegen. Kurz vor Invernan geht es über einen steinigen Waldpfad hinab.

Meile 40:

Kurz nach einer Brücke erreichen wir die Beeinglas Farm. Hier gibt es einen Campingplatz und einen kleinen Shop und KAFFEE!!! Wir wollen nicht im Lokal sitzen und gehen hinaus. Die Sonne scheint gerade mal wieder. Hier treffen wir wieder die 10 jungen Amis, sie haben hier übernachtet. Sie schauen schon recht ramponiert aus. Teilweise sind sie mit Sandalen, Socken und ohne Regenklamotten unterwegs. Wir treffen sie heute eigentlich den ganzen Tag wieder. Sie halten gut zusammen und helfen sich gegenseitig bis nach Crianlarich, dort brechen sie aber die Tour ab und fahren mit der Bahn wieder heim.

Meile 40 - 43:

Kurz nach der Beeinglas Farm geht es über einen Schotterweg weiter. Es geht nun die nächsten Meilen nur bergauf. Wir folgen dem River Falloch im Tal Falloch. Es regnet, die Sonne scheint und der Wind weht aus eigentlich allen Richtungen mal. Typisches schottisches Wetter!!!

Meile 43:

Kurz vor der Derrydaroch Farm gibt es wieder eine kleine Umleitung und wir gehen auf einem Schotterweg weiter bergauf. Die Farm schaut klasse aus. Wir überqueren eine Brücke und suchen und finden auch einen Platz für eine kleine Trinkpause. Kaum sitzen wir ein paar Minuten, fängt es an zu hageln. Das hatten wir heute noch nicht. Der Weg wird immer schlammiger. Tja, Schottland halt...

Meile 43 - 44:

Nach Hagel folgt natürlich, nein nicht Sonnenschein, sondern wieder Regen. Wir müssen über eine Weide mit Kühe laufen, bzw. eigentlich was sagt man, wenn man durch tiefen Schlamm geht? Waten??? Die Kühe schauen uns an, aber die kennen ihre Wanderer schon und lassen uns passieren. Das Tal ist immer noch echt klasse - Glen Falloch!

Meile 44:

Bei der Carmyle Cottage geht es unter der A82 und der Bahnlinie hindurch. Ein Schafstunnel führt uns auf die andere Seite. Also in die Hocke und durch, mit Rucksack gar nicht so einfach. Wir haben es geschafft, ohne Verletzungen und die Unterführung existiert auch noch...

Meile 44 - 46:

Es geht wieder über steinige, schlammige Pfade weiter hinauf. Das Wetter wechselt zwischen Sonne, Wind, Regen, Hagel und ganz neu ein wenig Schnee gibt es auch noch. Unsere Amis sind mit den Kräften am Ende und müssen immer wieder Pausen machen. Die sind doch tatsächlich auch mit kurzen Hosen unterwegs, von den offenen Schuhen mit nassen Socken gar nicht zu sprechen. Aber es sind nur noch ein paar Meilen bis zum Ziel und sie brauchen, nach Rückfrage, auch keine Hilfe. Wir haben aber immer wieder mit einem Auge auf sie geschaut. Am Ende geht es über eine alte Militärstraße den Berg hinauf und bei Keilator kommen wir an der längsten Steinmauer Schottlands vorbei.

Meile 46 - Halbzeit:

Beim Gatter und dem Abzweig nach Crianlarich ist der offizielle Mittelpunkt des WHW. Wir zweigen nun vom WHW ab und steigen über einen Wald hinab nach Crianlarich. Da waren wir schon mal vor drei Jahren und haben in einem Pub WHW-Wanderer getroffen, wussten aber gar nicht was das ist. Tja, und jetzt sind wir selber welche! Heute war es wieder anstrengend, Wetterchaos und ich hatte heute ausnahmsweise mal andere Schuhe an, das war ein Fehler. Aber keine Blasen, nur sehr müde Füße.

Es war eine gute Meile hinunter nach Crianlarich und dann einmal durch den ganzen Ort. Ok, er ist nicht groß, dann waren wir auch schon bei unserem B&B für heute. Das Craigbank Guest House kostet mit Frühstück 64 Pfund - ein Schnäppchen. Kaum dort angekommen, erst mal hinsetzen und die Füße entlasten. Fünf Minuten später sind dann auch schon unsere Koffer gekommen. Wir sind nämlich immer nur mit Tagesgepäck unterwegs und der "SherpaVan" bringt uns täglich unsere Koffer. Das hat wirklich immer geklappt. Super - ist echt zu empfehlen. So kann man die Tour noch viel mehr genießen.

Mittlerweile ist es 15.15 Uhr wir sind total ausgefroren und freuen uns auf eine heiße Dusche. Aber keine Dusche im Zimmer? Nach einiger Suche haben wir dann im Wandschrank eine kleines Bad gefunden. Das Zimmer ist total klein, aber es gibt einen Drying Room, dort bringen wir unsere ganzen nassen Klamotten hin. Gegen 17.30 Uhr sind wir nochmals in die Ortschaft und haben uns dort im einzigen Shop noch ein paar Kleinigkeiten für den morgigen Tag besorgt.  Danach sind wir gleich in den Dorfpub und es gab Lachs für Elke und ein Chicken-Curry für mich und zwei Bierchen, die wir uns heute echt wieder verdient haben.