West Highland Way 4                        Balmaha - Rowardennan

14.05.2015 von Balmaha nach Rowardennan - 12,2 km, 373 m auf und 378 m ab
(Am Ende des Berichts findet ihr wieder meinen Outdooractive Link mit allen Tourdaten.)

Tag 3 unser Wanderung auf dem WHW führt uns heute von Balmaha, immer am Loch Lommond entlang nach Rowardennan. Heute haben wir ebenfalls wieder nur eine kurze Etappe, da wir ja die Tour von Drymen nach Rowardennan geteilt haben.

Gegen 7.45 Uhr geht es zum Frühstücken. Es gibt das erste Mal "Scottish Breakfast" mit Sausage, Bacon, scrambled Eggs, Tomato, Mushroms und Beans, dazu Toast, Orangensaft und Kaffee. Mit soviel Cholesterin kann heute gar nix schief gehen. Ach ja, in Schottland wird richtig üppig gegessen. Nach unserer Tour hatten ich drei Kilo mehr auf der Waage. Toll, da läuft man durch die ganzen Highlands und dann das... :-)). 

Es ist mittlerweile 8.45 Uhr, aber wir haben ja Zeit, es steht nur eine kurze Tour auf dem Programm. Wir gehen noch schnell um die Ecke in den Village Shop und kaufen Wasser und Obst. Obst ist wichtig nach dem "gesunden" Frühstück!

Meile 18,5:

Nach ein paar Metern kommen wir schon an der Tom Weir Statue vorbei. Er lebte von 1914-2006 und war Wanderer, Bergsteiger und Fernsehstar. Er hatte eine Wandersendung, die so viele Zuschauer hatte, wie heute die Top Gear Show. In Balmaha haben Sie ihm zu Ehren ein Denkmal erbaut. Der WHW wird auf Tom Weir Way genannt.

Meile 18,5 - 19:

Am kleinen Hafen von Balmaha, mit Aussicht auf den Loch Lomond, geht es aus dem Ort hinaus und kurz darauf zweigt ein kleiner Pfad auf den Aussichtspunkt "Craigie Fort" hinauf. Der erste kleine Anstieg heute, aber er lohnt sich. Der Punkt markiert die Grenze zwischen den Lowlands, durch die wir die letzten beiden Tage gelaufen sind und den Highlands, die die nächsten Tage noch auf uns warten. Immer wieder findet man schöne Ausblicke auf den Loch Lomond, dem größten See in Schottland.

Meile 19 - 21:
Heute gehen wir immer am Loch Lomond entlang, mal auf breiteren Wegen, aber meist auf kleinen Trampelpfaden. Der Loch Lomond ist im Sommer ein beliebtes Ziel der Touristen. Wir kommen an einigen Sand- und Steinstränden vorbei. Auch eine Umleitung, die war schon im Internet angekündigt, ist ausgeschildert worden. Geschätzte 5 m des Pfades sind hier in den See gebrochen. Mit Schildern wurde schon einige hundert Meter davor gewarnt, also haben wir natürlich unsere Schrittgeschwindigkeit reduziert, damit wir besser vor der Umleitung bremsen können. :-)) Die Ranger passen hier sehr gut auf ihre "Schäfchen" auf. Einen Ranger haben wir dann auch noch getroffen. Er ist dann gleich aus seinem Ranger-Häuschen raus und hat uns mit einen total fiesen schottischen Dialekt ein paar Tipps gegeben. Der hatte total die Ruhe weg. War aber echt voll lustig.

Meile 21:

Wir kommen zur Cashel Farm, hier gibt es einen kleinen Campingplatz und einen kleinen Shop. Wir haben uns einen Tee, Kaffee und ein Bounty geholt und eine kleine Pause eingelegt. Nur ein paar Minuten später, wurden wir überfallen. Der gefürchtete "Bettelvogel" hat uns bedroht: "Her mit dem Bounty oder dein Rucksack wird dreckig! :-))" Das nennt man dann wohl moderne Wegelagerei!!! Er hat sein Bounty bekommen, aber nur ein kleines Stückchen.

Meile 21 - 22:
Nach dem "Überfall" und der kleinen Pause geht es weiter. Der Weg führt wieder mal an ganz viel Stechginster vorbei, immer am Loch Lomond entlang. Ach ja, wir hatten zwei Kameras dabei, damit wir auch wirklich genügend Fotos machen können. Ab uns zu haben wir uns auch schon beim Fotografieren selber fotografiert. :-))

Meile 22 - 23 :
Beim Anchorage Cottage geht es auf einer Halbinsel einen kleinen Hügel hinauf. Kurz darauf erreichen wir einen Parkplatz und ein Visitor Center. Mittlerweile ist es schon richtig schön warm, also für schottische Verhältnisse und wir beschließen, uns ein wenig in die Sonne zu legen. Es gibt Wasser und eine Orange. Kurz darauf ist es aber auch schon vorbei mit der Ruhe, ein Schulbus mit ganz vielen Kindern kommt und die machen richtig Lärm. Wir gehen wieder weiter... :-))

Meile 23-24:

Nun geht es den Ross Wood hinauf, sind zwar nur 90 Höhenmeter, die aber richtig steil. Beim Abstieg sehen wir dann unseren ersten Munro auf dem Trail. Munros sind Berge, größer 1.000 ft. und der erste Munro ist der Ben Lomond. Dann geht es wieder an den Loch Lomond und kurz vor der Mill of Ross (schöne alte Mühle) kommen wir an einem Baum vorbei, der schon vor vielen Jahren umgestürzt ist und nun waagerecht weiter wächst.

Meile 24 - 25:
Wir haben nun nur noch eine Meile bis zu unserem heutigen Tagesziel. Das Wetter wird immer schöner und wir finden einen schönen kleinen Strand und tanken Sonne. Elke würde zu gerne ins Wasser gehen, aber dafür ist der Loch Lomond wirklich noch zu kalt. Wir trödeln rum und lassen und richtig Zeit. Wenn wir geahnt hätten, welches Wetter uns die nächsten Tage noch erwartet, wären wir sicherlich noch viel, viel länger dort sitzengeblieben.

Meile 25 - Ende der heutigen Tour:

Gegen 15.30 Uhr erreichen wir nun das Rowardennan Hotel. Der Ort besteht nur aus diesem Hotel und einige hundert Meter weiter ist noch ein Youth Hostel. Wir setzen uns erst mal auf die Terrasse und bestellen uns zwei Kaffee. Für die Aussicht auf der Terrasse sollten die eigentlich noch zusätzlich Geld nehmen. :-)) Hier ist es echt schön.

Gegen 16.30 Uhr checken wir in unser Zimmer ein. Kosten: 98 Pfund mit Frühstück. Das Zimmer ist groß und sauber, aber als Nachbarn haben wir ein paar Schwalben, die Nachwuchs bekommen haben. Die haben richtig Lärm gemacht. Im Anschluss geht es wieder auf die Terrasse, wir haben unser Feierabendbier noch nicht getrunken :-)) und dann ab ins Lokal. Heute gibt es eine Platte für 2 Personen mit Pork und Reisgemüse und dazu für jeden einen kleinen Side Salat. Die Kneippe war auch wieder total urig, mit tollem offenen Kamin, usw... Abends haben wir uns dann am Zimmer noch Kaffee und Tee gekocht, haben Fotos angeschaut und den ersten kleinen Waschtag eingelegt. Buff u.v.m. haben wir im Waschbecken gewaschen. Tolle Tour bei bestem Wetter und wir haben uns dazu richtig Zeit gelassen.