Jährlingsschachten - Schachtenhaus


Rundweg, 13,0 km und 454 Höhenmeter

Markierung: Scheuereck bis Hütte vor Gesnget/CZ auf "Gunthersteig", dann weiter auf dem "Goldsteig" bis Hütte nach Jährlingsschachten, dann über "Sauerklee" zum Schachtenhaus und auf gleichem Weg zurück und über "Sauerklee" bergab, dann über "Rothirsch" zurück nach Scheuereck.

 

Mehr Infos zur Tour am Ende im Link.


01.11.2019

 

Heute wollen wir noch einmal hinauf auf die Schachten, bevor nun endgültig der Winter kommt. Wir fahren nach Scheuereck und stellen unser Auto am Wanderparkplatz ab (Navi: Scheuereck, 94228 Lindberg). Gleich daneben befindet sich ein Hirschgehege, wo wir natürlich erst einmal vorbeischauen. Das "Röhren" der Hirsche haben wir schon von weitem gehört. Schon beeindruckend die großen Tiere. 

Dann haben wir doch glatt noch ein echtes Highlight gefunden. Den sehr seltenen und bei uns eigentlich nicht beheimateten gelben Bommelpilz :-). So, jetzt geht es aber los. Vom Parkplatz aus folgen wir der der Markierung "Gunthersteig" - Richtung Gsenget. Über eine lange und kleine Straße führt uns der Weg den Berg hinauf. Gute 3,5 km und 300 Höhenmeter geht es nun erst einmal nur bergauf. Das Laub auf den Bäumen ist schon so gut wie komplett herabgefallen. Ja, es dauert nicht mehr lange, dann wird hier der erste Schnee liegen. Es ist ziemlich kalt - um die Null Grad hat es aktuell, aber durch das stetige Bergauf wird einem nicht kalt. Unterwegs kommen wir an vielen kleinen Bächen vorbei, die wir überqueren müssen. Nach knapp 3 km wechselt der Weg von Asphalt auf einen Forstweg. Dann ist es aber nicht mehr weit bis zum ersten kleinen Stopp. 

An der nächsten größeren Kreuzung treffen wir auf einen Unterstand mit fantastischen Blick nach Tschechien, zum Polednik. Hier machen wir eine kleine Trinkpause und setzen uns auf einen Baum in die Sonne. Danach biegen wir nach rechts ab und folgen nun die nächsten Kilometer dem Goldsteig. Es geht noch knapp 200 Meter auf einem Forstweg entlang. 

Am nächsten Wegweiser biegen wir nach rechts ab und der Goldsteig führt uns nun über einen ursprünglichen Waldpfad den Berg hinauf. Die Sonne scheint mittlerweile und es ist angenehm warm. Nach ein paar hundert Metern weist uns der nächste Wegweiser nach links und wir wandern über eine schöne Hochwiese. Hier ist es richtig schön und wir freuen uns schon auf den Jährlingsschachten, den wir bald erreichen werden. 

Nun geht es wieder in den Wald und es wird wieder merklich kühler. Kaum ist die Sonne nicht da, wird es zapfig kalt. Es geht nun noch ein paar hundert Meter auf einem wurzeligen und steinigen Pfad immer leicht bergauf. Nach einer Rechtskurve wird es nochmals ein wenig steiler und am Waldrand stehen wir auch schon vor dem Highlight der Tour - dem Jährlingsschachten. 

Der Goldsteig führt nun hinauf zur Hütte, wo eine Holztafel steht. Der Jährlingsschachten liegt auf 1.150 m NHN. Die Hochweide diente als Weide für Jungrinder (Jährlinge) und sie wurde 1822 das erste Mal erwähnt. Die Hütte selbst wurde 1974 neu erbaut. Die Vorgängerin diente den Hirten als Unterstand. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf den Polednik mit seinem Turm. 

Direkt an der Hütte führt ein Weg geradeaus weiter und man kann bereits ein Gipfelkreuz auf dem Felsen vor uns sehen. Knapp 100 Meter entfernt liegt der Scheuereckberg (1.193 m NHN) über dem Jährlingsschachten. Den kleinen Abstecher machen wir natürlich. Ein wenig kraxeln am Gipfel ist angesagt und von oben hat man dann einen weiten Blick in die Ferne und hinab auf den Schachten. Wow, richtig schön hier. Im Anschluss geht es wieder zurück zur Hütte, wo wir uns auf einen Stein setzen und die Atmosphäre genießen. Neben uns stehen knorrige alte Bäume und man fragt sich, wie lange die hier schon stehen, was sie schon erlebt haben und und und?  

Hier ist es richtig schön, aber irgendwann müssen wir doch wieder weiter. Ein wenig was haben wir heute schon noch vor. Ab der Hütte folgen wir wieder dem Goldsteig und ein Pfad führt uns quer durch den Jährlingsschachten. Es geht leicht bergab und durch eine bemerkenswerte Landschaft. Genau aus diesem Grund sind wir heute auch hier. Das macht richtig Spaß. Wir haben so viele Fotos gemacht, hier ist nur eine kleine Auswahl davon :-). 

Am Ende des Jährlingsschachten treffen wir wieder auf einen Forstweg, wo wir uns rechts halten. Nach ca. 100 Metern kommen wir an die nächste Kreuzung, wo auch wieder ein Unterstand steht. Hier biegen wir nach links ab und folgen nun der Markierung "Sauerklee" (Der Abstecher zum Schachtenhaus ist hin und zurück ca. 4 km lang). Über einen Forstweg geht es nun sanft bergauf und wir können nochmals zurück auf den Scheuereckberg blicken. Rechts neben uns liegt der Kiesruck, wir folgen aber immer weiter der Markierung. 

Nach 2 km erreichen wir das Schachtenhaus (1.150 m NHN), welches mitten auf einem weiteren Schachten steht. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnt oder bewirtschaftet und steht aber unter Denkmalschutz. Eine Holztafel erklärt uns einiges über die Historie. 1622 haben die Bauern von Lindberg hier den Wald gerodet und die Weide ist entstanden. 1830 wurde das Schachtenhaus erbaut und diente als Wohnung für die Waldarbeiter. Nach dem 2. Weltkrieg diente es einigen Heimatvertriebenen, u.a. aus dem sehr nahegelegenen Prasily, als Unterschlupf und wurde bis 1952 genutzt. Vor dem Haus stehen einige Bänke und die Sonne scheint noch immer richtig herrlich, also machen wir hier wieder eine kleine Pause und genießen die Aussicht. 

Auf dem gleichen Weg geht es die beiden Kilometer wieder zurück. Mittlerweile ist die Sonne hinter den Wolken verschwunden und ein kalter Wind frischt auf. Die Pfützen am Weg sind auch gefroren, also geben wir ein wenig Gas und erreichen bald wieder die Kreuzung mit Hütte. Wir folgen nun weiter der Markierung "Sauerklee", die uns geradeaus weiterführt. Nach ein paar Metern geht es nach rechts und dann gleich wieder nach links und ein steiler, felsiger Pfad führt uns den Berg wieder hinab. Viele Bäche müssen wir auf dem Weg nach unten überqueren. Wieder ein richtig wilder Abschnitt. 

Wir queren auf dem Weg nach unten zweimal einen breiteren Weg. Am dritten und größten Weg biegen wir nach rechts ab und folgen nun der Markierung "Rothirsch" bis zum Ende der Tour. Auf dem Forstweg geht es zuerst um eine Linkskurve und dann führt auch schon wieder ein Pfad nach rechts in den Wald hinein. Auch dieser Abschnitt macht wieder richtig Spaß. Im Herbst liegt überall das Laub und so "rascheln" wir immer weiter Richtung Ziel.  

Am Ende des Pfades treffen wir wieder auf einen Forstweg und gehen geradeaus weiter. Wir haben nun den Schachten "Am Totenschädel" erreicht (800 m NHN). Hier ist anscheinend in der Vergangenheit etwas schreckliches passiert. Anscheinend wurden hier Pfeilspitzen und weiteres..., wie der Name schon sagt gefunden. Eine Holztafel erklärt uns auch noch die Nutzung der Weide. Der "Totenschädel" ist der einzige Schachten, der nicht auf den Höhenlagen des Bayerischen Waldes liegt. Nun ist es nicht mehr weit und 500 Meter weiter erreichen wir den Wanderparkplatz in Scheuereck. 

Sehr idyllische Rundtour hinauf zum Jährlingsschachten und Scheuereckberg.