Rechlebrücke, Vydra und Turnerova Chata

Rundweg, 9,8 km und 287 Höhenmeter
Markierung: rot, grün und gelb 
(wir sind mit dem Auto zur Rechlebrücke - wer diese in den Rundweg mit aufnehmen will, kommt dann auf 14,8 km 300 Höhenmeter)

29.09.2024

Gestern waren wir auf dem Urwaldsteig zum Schwellhäusl unterwegs und heute gehts nach Tschechien an die Vydra. Übernachtet haben wir auf dem Stellplatz am Großen Arbersee und wir hoffen auf einen coolen Sonnenaufgang. Ich stehe um 6.30 Uhr auf und tatsächlich... Heute wird ein TOP-Sonnenaufgang sein. Es ist draußen eiskalt (Minusgrade), also kurz raus Fotos machen und wieder rein. Das Ganze mehrmals die nächsten 1,5 Stunden :-). Aber das Ergebnis war super. Neben tollen Fotos habe ich natürlich eine richtig schönen Sonnenuntergang erleben dürfen. WOW - was für ein Start in den Tag (SRY schon mal für die vielen Sonnenaufgangsfotos, die gleich folgen werden :-)). Um 10 Uhr wird gefrühstückt und dann geht es es los nach Tschechien. Der Stellplatz am Großen Arbersee ist eine TOP-Empfehlung. Hier durften wir schon mehrmals tolle Momente erleben. 

Über Bayerisch Eisenstein reisen wir nach Tschechien ein. Trotz aller Berichte fanden weder heute noch gestern Grenzkontrollen statt. Somit sind wir ohne Wartezeiten im Nachbarland und fahren in Richtung Süden. Unser erstes Ziel ist die Rechlebrücke bei Modrava. Wir hatten überlegt sie in den Rundweg des Tages mit einzubauen, aber anscheinend wäre der Hin- und Rückweg nur über einen breiten Forstweg gelaufen... Die Brücke befindet sich auf der Straße zwischen Srni und Modrava (Navi: 341 92 Vydří-Kašperské Hory, Tschechien). Wir stellen uns auf den gebührenpflichtigen Wanderparkplatz und machen ein Fotoshooting auf der Brücke. Es scheint heute sogar die Sonne, was eine Wohltat nach der gestrigen Regentour ist. Erbaut wurde die Brücke bereits zwischen 1799 und 1800, ist 72 m lang und ist Teil des Chinitz-Tettauer Schwemmkanals. Nach der Einstellung der Holzflößerei verlor sie an Bedeutung und verfiel. 2000 hat der Nationalpark Sumava die Brücke wieder originalgetreu aufgebaut. Einzig auf die Holzrechen, die einst für das "abfischen" der Holzstämme genutzt wurden, ist verzichtet worden. 

Für uns geht es weiter zum Wanderparkplatz Antýgl, der sich nur 2 km zurück in Richtung Srni befindet (Navi: 341 92 Srní-Kašperské Hory, Tschechien - zwischen Srni und Modrava). Der Parkplatz ist gebührenpflichtig und kostet 100 CZK für den Tag. Wir gehen an der Straße und am Campingplatz entlang in Richtung Brücke über die Vydra. Dort treffen wir auf einen Wegweiser. Ab hier folgen wir der Markierung "rot". Es geht über die Brücke, von der man schon mal eine Sicht auf den Fluss und die vielen Steine darin hat. Wir folgen der Straße bergauf. Nach ein paar hundert Metern biegt der Wanderweg nach links ab, wir bleiben aber auf der Straße und gehen bergauf bis zum Parkplatz. Die ersten 900 Meter sind geschafft, aber es ist noch zu Ende. Wir folgen noch gut 200 Meter der Straße und nach einem einzelnen Haus auf der rechts Seite geht es nach rechts auf einen Wiesenweg weiter. Ein Wegweiser zeigt uns die Richtung Abzweigung. 

Ab hier ist Weg als "Klostermannova Stezka" und in grün markiert. Gleich nach der Wiese geht es hinein in den Wald. Ein wurzeliger und steiniger Weg/Pfad führt uns hinauf auf den höchsten Punkt der Tour (974 m NHN) . Es geht wieder bergab und wir erreichen einen namenlosen Aussichtfelsen mit einem Pfad zu einem Aussichtspunkt. Leider ist die Aussicht aktuell nicht mehr vorhanden (zugewachsen). Über einen Pfad und einen Waldweg erreichen wir ein Haus, dass früher einmal ein bekanntes Ausfluglokal war. 

Wir gehen links am Haus vorbei und folgen dem Hauptweg. Er führt uns nun wieder bergab. Links und rechts des Waldpfades sind moorige Wiesen, die wir erkennen können. Der Pfad führt aber dazwischen hindurch. Wir folgen dem Lauf eines kleine Baches und treffen auf eine Straße. Dort biegen wir nach rechts ab und es geht wieder bergauf. Ab hier folgen wir der Markierung "gelb". Nach 400 Metern treffen wir auf ein paar Häuser des Ortes Horni Hradky. Wir biegen an der Kreuzung nach links ab und treffen auf ein weiteres Haus. Gleich dahinter führt der Weg in ein Waldstück und am Ende des Waldes geht es auch schon bergab. 

Wir sehen die nächsten Häuser vor uns und WOW - die sind mit ganz viel Liebe renoviert worden. TOP. Hinter den Häusern beginnt der Abstieg. Ein steiniger und wurzeliger Pfad führt hinab in das Tal der Vydra. 400 Meter und 60 Höhenmeter später stehen wir auch schon an der Vydra und an einer Brücke. 

Wir queren die Brücke und plötzlich sind auch wieder ganz viele Wanderer um uns herum. Wir sind jetzt auf dem Hauptweg zur Turnerova Chata. Wir biegen nach links ab und folgen nun für 1,5 km dem Schotterweg, der direkt entlang der Vydra immer bergab führt. Immer wieder haben wir eine tolle Sicht auf den Fluss und die vielen Steine darin. Sehr cool, wie unsere "Hölle" nur in groß :-). 

Wir haben die Turnerova Chata erreicht. Elke hat in Mapy.CZ aber einen Wasserfall oberhalb der Hütte entdeckt. Also biegen wir nach rechts ab und es geht nochmals zackig bergauf. Wir folgen für einen halben Kilometer der gelben Markierung und entdecken sehr viel kleine Wasserfälle. Nach 70 HM haben wir auch den "großen" Wasserfall erreicht, der ca. 3 m hoch ist. Danach geht es wieder zurück zur Chata, wo wir erst einmal checken, ob überhaupt geöffnet ist. Hier wird gebaut, aber die Hütte ist trotzdem offen. Wir bestellen uns eine Tomaten- und eine Bohnensuppe und als Nachspeise einmal Pfannkuchen mit Blaubeeren und Sahne, die wir uns teilen. Dazu gibt es noch gute Kofola. Alles miteinander kostet inkl. Trinkgeld 600 CZK. Die vielen Kalorien sind inklusive :-). Glaub, die heutige Tour reicht nicht aus, um alles wieder runterzulaufen :-). 

Mit vollem Bauch geht es in den Endspurt. Wir gehen wieder an der Vydra bergauf und erreichen nach 1,5 km wieder die Brücke über den Fluss. Es ist der gleiche Weg wie am Hinweg. An der Brücke wechseln wir auf die Markierung "rot", die uns weiter an der Vydra nach oben führt. Mal etwas näher am Fluss und mal etwas weiter entfernt. Nach 1,5 km auf diesem Abschnitt erreichen wir einen Rastplatz und die Brücke vom Anfang der Tour. Wir folgen der Straße am Campingplatz vorbei und erreichen wieder unseren Wanderparkplatz. Die Tour war schön, die Tunerova Chata war wieder super (wir waren hier schon mal) und die Vydra ist schon beeindruckend. 

Für uns geht es weiter nach Kvilda, wo wir auf einem neuen Stellplatz übernachten wollen. Gegen 17 Uhr sind wir da und die Online-Buchung über die tschechische Webseite war problemlos. Nur das umstellen auf die deutsche Sprache war "herausfordernd" :-). Was heißt deutsch in tschechischer Sprache? "Nemec" - Der Platz kostet 400 CZK und wir entsorgen noch einmal und füllen Wasser auf. Morgen soll es nach Bucina und zu den verlassenen Dörfern an der Grenze gehen. Es gibt heute kein Abendessen mehr, denn wir sind immer noch gut gesättigt vom guten Essen der Turnerova Chata. Gegen 21.30 ist Schluss für heute. 

30.09.2024

Nach einer eisigen Nacht mit Minusgraden stehen wir um 9 Uhr auf und nachdem Frühstück geht es in Richtung Bucina. Leider wird das Schleifgeräusch am Vorderreifen immer lauter und die Lenkung vibriert bereits. Also Abbruch. Wir sind nicht weit von der D/CZ Grenze entfernt und fahren langsam zurück nach Deutschland. Kurz nach Philippsreut brechen wir komplett ab und rufen den ADAC. Nach einer guten Stunde Wartezeit werden wir abgeschleppt und nach Passau und dann sogar nach Straubing gefahren. Um 18.00 Uhr sind wir wieder in Straubing. 
Nachwort: Der CamperVan wurde repariert. Es hatten sich mehrere Schrauben gelöst. Das Schleifgeräusch kam allerdings vom ABS Sensor. Es sind zwei Bolzen am Rad gebrochen, die Radnabe und das Radlager mussten gewechselt werden und neue Bremsen inkl. Scheiben haben wir auch gleich noch einbauen lassen. 
Wieso? Weshalb? Warum? Das alles konnte nicht geklärt werden. 
Aktuell sind die Schrauben fest und ich hab jetzt sogar einen Drehmomentschlüssel im CamperVan dabei. 
Irgendwie wird es bei uns nicht langweilig :-).